Konjunktur Höchststand im November: Firmenpleiten nehmen weiter zu

Die Energiepreise und der Arbeitskräftemangel belasten deutsche Unternehmen. Diesen November gingen 23 Prozent mehr Firmen pleite an als noch 2021.

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Hohe Energiepreise, knappe Rohstoffe, stark verändertes Konsumverhalten und Arbeitskräftemangel belasten aktuell die Betriebe. Quelle: dpa

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland hat dem IWH-Institut zufolge im November den höchsten Stand im laufenden Jahr erreicht. Es gab demnach 808 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im vorigen Monat, wie das Hallenser Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. Im Oktober waren es nur 722. Die November-Zahl liegt zugleich 23 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Jedoch seien die derzeitigen Insolvenzzahlen im langfristigen Vergleich weiter niedrig.

Die Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im November gemeldet wurde, gut 9000 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl liegt damit deutlich über dem Niveau der vergangenen zwölf Monate.

Eine Insolvenzwelle sei bislang jedoch ausgeblieben: „Die Insolvenzzahlen entwickeln sich bisher verhaltener als von vielen erwartet“, sagte IWH-Experte Steffen Müller. Für die kommenden beiden Monate rechnet er nicht mit grundlegenden Veränderungen beim Insolvenzgeschehen.

Laut IWH liefert der von den Forschern erstellte Insolvenztrend deutlich schneller als die amtliche Statistik einen belastbaren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen. Für seine Analysen wertet das IWH die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Hohe Energiepreise, knappe Rohstoffe, stark verändertes Konsumverhalten und Arbeitskräftemangel belasten aktuell die Betriebe.

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