584 Euro geben Paare mit einem Kind für ihren Nachwuchs pro Monat aus - 2003 waren es noch 35 Euro weniger. Das ergibt sich aus der Studie "Konsumausgaben von Familien für Kinder" des Statistischen Bundesamtes, an der seit 2008 60.000 Haushalte teilnehmen.
Die Auswertung dauerte so lange, weil der Datensatz groß ist und die Auswertungsmethoden kompliziert sind. Grundlage war eine groß angelegte Einkommensbefragung innerhalb der Europäischen Union.
Die höheren Kosten für Einzelkinder ergeben sich unter anderem aus höheren Erstanschaffungskosten - vom teuren Markenkinderwagen bis zum Strampelanzug. In Familien mit mehreren Kindern könnten Spielzeuge und Kleidung weitergegeben werden. Das senkt die Kosten insgesamt.
Doch auch Eltern von zwei Kindern geben im Schnitt 40 Euro mehr aus als in der letzten Befragung. Die Summe liegt derzeit bei 515 Euro. Eltern mit drei Kindern stecken im Schnitt 484 Euro in den Nachwuchs.
Außerdem ist das Alter der Kinder entscheidend: Je älter die Kinder sind, umso höher sind auch die Kosten. Eltern geben für ein Kind bis sechs Jahre 519 Euro im Monat aus. Zwischen sechs und zwölf Jahren steigt die Summe auf 619 Euro. Zwischen zwölf und 18 Jahren sind es sogar 700 Euro.
Dabei sind die getätigten Investitionen längst nicht immer nötig. Vor allem wer das Geld hat, investiert es auch in den Nachwuchs. Menschen mit weniger Geld kommen auch mit weniger aus.
In der Studie unterteilen die Forscher Haushalte in Deutschland in zehn gleich große Gruppen, nach Einkommen gestaffelt. Die Kategorisierung zeigt, dass die ärmsten zehn Prozent für ein Einzelkind lediglich 328 Euro im Monat ausgeben. Die reichsten Eltern legen mit 900 Euro das Dreifache hin.
Dabei investieren die Wohlhabenden sowohl im Bereich Lebensmittel als auch bei Luxusgütern wie Urlaub, Restaurantbesuchen und Pflegeprodukten. Die reichsten Familien wenden im Vergleich zur unteren Einkommensklasse das Acht- bis Zehnfache für die Gesundheitspflege insgesamt auf. Für Bücher und Schreibwaren geht der vierfache Betrag drauf.
Vor allem Alleinerziehende müssen auf höhere Ausgaben verzichten. Je nach Alter geben Alleinerziehende bis zu 80 Euro weniger aus als Paare.
Nicht berücksichtigt wurden in der Studie allerdings Kosten für den Versicherungsschutz und die Vorsorge. Auch die Opportunitätskosten, die entstehen, wenn ein Elternteil zugunsten der Kinder beruflich kürzer tritt und dadurch auf Erwerbseinkommen verzichtet, wurden nicht einkalkuliert.