Konsumklima Einkaufslaune der Deutschen steigt

Der Konsumklima-Index legt unerwartet zu. Die Verbraucher erwarten steigende Einkommen, da Gewerkschaften kräftige Lohnzuwächse fordern. Freilich bewerten sie die Aussichten für die Wirtschaft pessimistischer als bisher.

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Die Verbraucher geben viel Geld für Konsum aus. Quelle: dpa

Berlin Die Kauflaune der Deutschen steigt trotz der zuletzt zahlreichen Konjunkturrisiken. Das Barometer für das Konsumklima im März kletterte überraschend um 0,1 auf 9,5 Punkte, wie die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Donnerstag zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilte. "Damit sind die Grundlagen dafür gelegt, dass auch 2016 ein gutes Konsumjahr werden kann", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 9,3 Zähler erwartet.

Hauptgrund für den Optimismus sind die Aussichten auf spürbare Einkommenszuwächse. Dieser Teilindex kletterte um 9,5 auf 56,7 Punkte, den höchsten Wert seit Juli 2015. "Steigende Beschäftigung sowie eine zunehmende Nachfrage nach Arbeitskräften durch die Unternehmen wecken Erwartungen an die bevorstehende Tarifrunde", so Bürkl. Einige Gewerkschaften wollen ein Plus im Bereich von fünf Prozent durchsetzen. Auch wenn der Zuwachs am Ende kleiner ausfallen sollte, dürfte die Kaufkraft vieler Arbeitnehmer steigen. Denn die Inflation bleibt angesichts sehr niedriger Energiepreise gering.

Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen - etwa von Möbeln und Computern - verharrte auf hohem Niveau. "Eine überaus stabile Beschäftigungslage führt dazu, dass die Beschäftigten nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen. Dies sorgt für Planungssicherheit, die vor allem bei größeren Anschaffungen und Ausgaben ein wichtiges Kriterium ist."

Dagegen schätzen die Verbraucher die Aussichten für die deutsche Wirtschaft etwas schlechter ein als zuletzt. "Die bislang ungelöste Flüchtlingskrise mit einer möglichen Abschottung einzelner Länder sowie das Schließen von Grenzen würden besonders Deutschland als Exportnation treffen", sagte Bürkl. Gleiches gelte auch für die Schwäche aufstrebender Volkswirtschaften wie Brasilien, Russland und China.

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