




Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern haben im Mai kräftig angezogen. Sie wuchsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent, nachdem im Monat zuvor nur ein kleines Plus von 0,4 Prozent verzeichnet worden war. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor. Damit flossen in den ersten fünf Monaten des Jahres mit 217,8 Milliarden Euro gut drei Prozent mehr in die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden als im Vorjahreszeitraum.
Sprudelnde Steuern
452 Mrd. Euro
Quelle: BMF, Arbeitskreis Steuerschätzung. Ab 2013 Schätzungen.
488 Mrd. Euro
538 Mrd. Euro
561 Mrd. Euro
524 Mrd. Euro
531 Mrd. Euro
571 Mrd. Euro
600 Mrd. Euro
615 Mrd. Euro
639 Mrd. Euro
662 Mrd. Euro
684 Mrd. Euro
705 Mrd. Euro
Der Staat profitierte erneut von der guten Beschäftigungslage: Die Einnahmen der Lohnsteuer lagen um 8,0 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Bei der von Unternehmen zu zahlenden Körperschaftsteuer wird zwar ein Minus von 0,4 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Mindereinnahmen beruhten aber größtenteils auf Erstattungen und bildeten die üblichen Einnahmeschwankungen ab. „Diese Schwankungen stehen nicht im Zusammenhang mit der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung“, wurde betont. Zwischen Januar und Mai 2013 sei das Aufkommen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent übertroffen worden.
Auch als Folge der Steuerentwicklung erhöhten sich die Einnahmen im Bundeshaushalt von Januar bis Mai auf 103,9 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben stiegen mit 128,9 Milliarden Euro um 1,3 Prozent - und das, obwohl eine Rate für den Euro-Rettungsschirm ESM von 4,3 Milliarden Euro fällig wurde. Daraus ergab sich für die ersten fünf Monate des Jahres ein Finanzlücke von 24,9 Milliarden Euro beim Bund.
Die Konjunktur sieht das Finanzministerium auf dem Weg der Erholung. Die Schwächephase dürfte im laufenden Quartal überwunden werden. Dafür spreche etwa der Aufschwung in der Industrie, die ihre Produktion zuletzt drei Monate in Folge gesteigert habe. Auch der private Konsum dürfte angesichts des stabilen Arbeitsmarktes, steigender Löhne und geringer Inflation zulegen. Im ersten Quartal hatte die deutsche Wirtschaft nur ein Wachstum von 0,1 Prozent geschafft, da der strenge Winter die Arbeit auf vielen Baustellen behinderte.