Krankenversicherung Bericht: Krankenkassen beenden das Jahr mit Verlust

Ab 2021 könnte es für gesetzlich Krankenversicherte zu höheren Beiträgen kommen. Die Krankenkassen schließen 2019 wohl in den roten Zahle ab.

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Zum ersten Mal seit 2015 haben die Krankenkassen ein Defizit erwirtschaftet. Quelle: dpa

Die gesetzlichen Krankenkassen schließen das Jahr einem Medienbericht zufolge mit einem Verlust ab. „Das Defizit für 2019 wird über eine Milliarde Euro betragen“, sagte die Vorstandschefin des Verbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die meisten Krankenkassen würden ihren Zusatzbeitrag 2020 noch nicht erhöhen müssen. Erst ab 2021 werde es wohl zu höheren Beiträgen kommen, kündigte sie an. Es ist das erste Minus seit 2015. Im Jahr 2018 hatte der Einnahmeüberschuss der Kassen dem Bundesgesundheitsministerium zufolge zwei Milliarden Euro betragen.

Pfeiffer nannte die Entwicklung „alarmierend“, weil auch Rekordeinnahmen der Krankenkassen den Verlust nicht hätten verhindern können. Der Grund dafür seien stark steigende Ausgaben. Die Entwicklung habe sich während des Jahres sogar noch beschleunigt. Dies liege einerseits am medizinischen Fortschritt, andererseits an den teuren Gesetzen der Bundesregierung.

„Allein durch das Terminservicegesetz und das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz kommen auf die Krankenkassen im nächsten Jahr rund fünf Milliarden Euro an Mehrausgaben zu“, sagte Pfeiffer. Weil die meisten Kassen einen Teil ihrer Rücklagen auflösen würden, könnten sie aber ihre Zusatzbeiträge im Jahr 2020 stabil halten.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums lagen die Betriebsmittel und Rücklagen der Krankenkassen Ende 2018 bei rund 21 Milliarden Euro.

Mehr: Der Handelsblatt-Vergleich zeigt, welche Krankenkasse wieviel liquide Mittel hat, welche Vermögen vorhanden sind und wieviel Kunden zahlen müssen.

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