Impfstoffbestände begrenzt WHO: Affenpocken sind eindämmbar – 131 bestätigte Fälle

Die WHO schätzt die Gefahr durch die Affenpocken derzeit gering ein. Quelle: dpa

Die Weltgesundheitsorganisation hält eine rapide Ausbreitung der Affenpocken aktuell für unwahrscheinlich. Der jüngste Ausbruch sei dennoch ungewöhnlich.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet eine Eindämmung der Affenpocken weiterhin als möglich, auch wenn sie den jüngsten Ausbruch außerhalb Afrikas als außergewöhnlich einstuft. Es würden weitere Treffen anberaumt, um die zuständigen Behörden in verschiedenen Ländern bei der Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen und zu beraten, teilte die UN-Gesundheitsorganisation am Dienstag mit. Seitdem am 7. Mai erstmals ein Fall außerhalb Afrikas und damit des üblichen Verbreitungsgebiets gemeldet wurde, seien 131 Erkrankungen bestätigt und weitere 106 Verdachtsfälle registriert worden. Die Krankheit verläuft in der Regel mild.

Am Montag hatte die WHO erklärt, sie sehe derzeit keine Notwendigkeit von Massenimpfungen gegen Affenpocken. Maßnahmen wie Hygiene und präventives Sexualverhalten würden helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Impfstoffbestände seien relativ begrenzt, so die WHO. Am selben Tag teilte die US-Seuchenbehörde CDC mit, dass die USA mit der gezielten Ausgabe von Impfstoffen starteten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach forderte (SPD) ebenfalls am Montag ein entschlossenes Vorgehen. Der Minister kündigte für Dienstag konkrete Empfehlungen etwa zu Quarantäne-Maßnahmen an. Darüber hinaus würden Vorbereitungen für die mögliche Beschaffung von Impfstoffen getroffen.

Die Zahl der Affenpocken-Infektionen steigt, wenn auch auf niedrigem Niveau. Bei der Entwicklung von entsprechenden Impfstoffen spielen auch deutsche Standorte eine wichtige Rolle.
von Jürgen Salz

Eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung sei aber nicht im Gespräch, vielmehr werde über Impfempfehlungen für besonders gefährdete Personen nachgedacht, sagte der Minister. Zum jetzigen Zeitpunkt wisse man, dass sich in erster Linie Männer infizieren, die Sex mit anderen Männern gehabt haben. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten.

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