Kurdenkonflikt Türkische Gemeinde ruft zu gewaltfreier Auseinandersetzung auf

Kurden gehen in Deutschland gegen türkische Militäreinsätze auf die Straßen. Nun meldet sich der Chef der Türkischen Gemeinde zu Wort.

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Der Chef der Türkischen Gemeinde ruft Türken und Kurden auf, sich von gewalttätigen Gruppen zu distanzieren. Quelle: dpa

Stuttgart Der Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, mahnt verfeindete türkische Gruppen in der Bundesrepublik zu einer gewaltfreien Auseinandersetzung. „Gewalt und Straßenkampf haben in einem Rechtsstaat nichts zu suchen“, sagte Sofuoglu in Stuttgart. Er rief Türken und Kurden auf, sich von solchen Gruppen zu distanzieren, die Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung anwendeten. Er nannte die Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischstämmigen Rockergruppe „Osmanen Germania“. Diese nutzten die Invasion der Türkei im Norden Syriens, um auf sich aufmerksam zu machen.

Aus Protest gegen den türkischen Militäreinsatz sind für Samstag und Sonntag kurdische Demonstrationen und Kundgebungen in mehreren deutschen Städten angekündigt.

Türkische Truppen und verbündete syrische Milizen hatten zuletzt die vor allem von Kurden bewohnte Region Afrin vollständig unter Kontrolle gebracht. Die Türkei bekämpft dort die Kurdenmiliz YPG, die große Teile der Grenze kontrolliert. Die Regierung in Ankara betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur PKK als Terrororganisation. Durch die türkische Offensive sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO inzwischen fast 170.000 Menschen vertrieben worden.

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