+++Landtagswahlen 2016 - der Wahlabend+++ Die Wähler zieht es wieder mehr an die Urnen

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"Soll ich sagen, wen ich gewählt habe?"

+++ 13.30 Uhr +++

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat am Morgen in Trier ihre Stimme für die Landtagswahl abgegeben. „Ich bin ganz gespannt auf heute Abend“, sagte Dreyer. „Ich bin froh gelaunt und schon zuversichtlich, wir haben alles gegeben.“ Die Regierungsbildung werde nach der Wahl „wahrscheinlich nicht einfach“. Dreyer lebt mit ihrem Mann, dem früheren Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD), seit vielen Jahren im Schammatdorf in Trier, einem Wohnprojekt mit rund 300 Bewohnern.

+++ 13.00 Uhr +++

Bei den Landtagswahlen in drei Bundesländern zeichnet sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab. In Sachsen-Anhalt gaben nach Angaben der Landeswahlleitung bis zum Mittag bereits rund 25 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab - rund fünf Prozentpunkte mehr als im Jahr 2011. In Rheinland-Pfalz beteiligten sich unter Einschluss der Briefwahl-Stimmen bereits rund 40 Prozent der Wahlberechtigten bis zum Mittag. Dies sind rund neun Prozentpunkte mehr als 2011. Auch in den meisten größeren Städten Baden-Württembergs gaben nach Berichten regionaler Medien am Morgen schon mehr Menschen ihre Stimmen ab als bei der vorangegangenen Landtagswahl.

Insgesamt sind in den drei Ländern knapp 13 Millionen Wahlberechtigte zum Stimmabgabe aufgerufen - das ist nahezu jeder fünfte stimmberechtigte Bürger in Deutschland. Die Wahllokale sind bis 18.00 Uhr geöffnet.

+++ 12.30 Uhr +++

Gut gelaunt hat die rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner in ihrer Heimat Bad Kreuznach ihre Stimme abgegeben. „Soll ich sagen, wen ich gewählt habe?“, scherzte sie mit den anwesenden Journalisten am Sonntagvormittag. Sie sei in freudiger Erwartung, aber nicht nervös, sagte die 43-Jährige. „Wir haben das getan, was wir tun konnten. Jetzt liegt die Entscheidung in den Händen der Wähler.“ Die Christdemokratin will Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD in der Staatskanzlei ablösen. SPD und CDU liegen nach jüngsten Umfragen fast gleichauf.


+++ 12.00 Uhr +++

In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sind an diesem Sonntag rund 12,7 Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Damit sind die drei Landtagswahlen eine Art kleine Bundestagswahl. Als solche wird gemeinhin die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen bezeichnet, wo zuletzt knapp 13,3 Millionen Menschen wahlberechtigt waren.

+++ 11.30 Uhr +++

Nach den Meinungsumfragen wird die AfD in alle drei Landtage einziehen, zum Teil mit zweistelligen Ergebnissen. Damit wäre sie künftig in acht der 16 Landesparlamente vertreten. Ein solcher Erfolg der Rechtspopulisten könnte vor allem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu schwierigen Regierungsbildungen führen. In beiden Ländern haben die amtierenden Koalitionen nach den jüngsten Umfragen keine Mehrheit mehr.

+++ 11.00 Uhr +++

In Stuttgart zeichnete sich zum Auftakt am Morgen eine höhere Wahlbeteiligung als zur Wahl 2011 ab. „Es gab dieses Jahr viele Frühwähler, aber für eine Trendaussage ist es noch zu früh“, sagte ein Sprecher der Landeshauptstadt. Dabei wurden auch Briefwähler mitgezählt.

+++ 10.30 Uhr +++

Spitzenkandidat der Grünen ist Winfried Kretschmann (67). Für die SPD tritt der derzeitige Vize-Regierungschef und Landesvorsitzende Nils Schmid (42) an. CDU-Herausforderer ist der Landtagsfraktionschef Guido Wolf (54). Bei der FDP ist Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke (54) das Aushängeschild. Die Linke schickt ein Duo aus Bundeschef Bernd Riexinger (60) und der Mannheimer Stadträtin Gökay Akbulut (33) ins Rennen. Die Alternative für Deutschland (AfD) setzt auf ihren Landes- und Bundeschef Jörg Meuthen (54).

Die Flüchtlingskrise war das Topthema. Zudem spielten die innere Sicherheit (Einbruchszahlen) und die Bildung (Umgang mit der Gemeinschaftsschule) eine größere Rolle.

Das letzte ZDF-„Politbarometer“ vor der Wahl sah die Grünen bei 32 und die CDU bei 29 Prozent. Dahinter folgen SPD (14 Prozent), AfD (11), FDP (6) und die Linke (4).

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