Landwirtschaft Grünen-Chef will Hilfen für Landwirte an Bedingungen knüpfen

Von der Dürre geschädigte Landwirte sollen mit Hilfen in Millionenhöhe unterstützt werden. Doch Robert Habeck will, dass die Unterstützung an Bedingungen hängt.

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Der Bundesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, will eine andere Agrarpolitik. Quelle: dpa

Berlin Die Finanzhilfen für die von der Dürre geschädigten Bauern sollten nach Ansicht von Grünen-Chef Robert Habeck an Bedingungen geknüpft werden. Prinzipiell sei es gut, den Landwirten zu helfen. Noch besser wäre es aber gewesen, wenn die Auszahlung der Gelder an Bauern gehen würde, die ihre Äcker künftig nach ökologischeren Gesichtspunkten bewirtschaften, sagte Habeck dem Sender NDR Info.

„Wir brauchen eine andere Agrarpolitik, und die Hilfen, die jetzt ausgeschüttet werden, als Einstieg dazu - das wäre sinnvoll“, sagte der Grünen-Politiker, der auch Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister ist.

Bauern mit schweren Einbußen wegen der wochenlangen Dürre in vielen Regionen Deutschlands können auf staatliche Nothilfen von bis zu 340 Millionen Euro zählen. Angesichts von Ernteschäden „nationalen Ausmaßes“ will der Bund 150 Millionen bis 170 Millionen Euro geben. Die andere Hälfte des Gesamtbetrags sollen die Länder tragen. Schäden und Interesse an Hilfsprogrammen meldeten nun 14 Länder an, nur Rheinland-Pfalz und das Saarland nicht.

In der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag) kritisierte Habeck, mit Finanzspritzen werde die Ursache der Krise verdeckt. „Wir sehen ja, wie das bisherige System die Klimakrise befeuert und sich jetzt gegen die Landwirte wendet.“ Die Gesellschaft habe die Landwirte in eine Sackgasse manövriert. Bauern stünden unter dem enormen Druck, immer mehr und immer billiger zu produzieren, damit Verbraucher günstige Lebensmittel haben.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz fordert einen Kurswechsel. „Wir unterstützen die Nothilfe für die betroffenen Landwirte, doch gerade dieser extreme Sommer muss Anlass für ein Umsteuern in der Landwirtschaftspolitik sein“, sagte BUND-Chef Hubert Weiger der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). „Wir müssen weg von pauschalen Flächenprämien hin zu einer gezielten Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die die Klimaziele integriert.“

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