Leag-Chef Helmar Rendez „Keine Renaissance der Braunkohle“

Kohleausstieg: Leag-Chef fragt sich, wie es danach weitergeht Quelle: imago images

Der Chef der Lausitz Energie Kraftwerke (Leag), Helmar Rendez, hofft auf eine baldige Einigung darüber, wie es im ostdeutschen Braunkohlerevier nach dem Ausstieg aus der Kohle weitergehen soll.

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„Wir brauchen von der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung einen verlässlichen Plan, der langfristig gilt und nicht von einer nächsten Regierung wieder geändert wird“, sagte Rendez der WirtschaftsWoche. „Eine Renaissance der Braunkohle wird es nicht geben.“ Die Leag fahre die Kohleverstromung in der ostdeutschen Lausitz mit ihrem Revierkonzept sukzessive bis zur Mitte des Jahrhunderts runter.

Es seien viele Fehler gemacht worden bei der Energiewende, kritisierte Rendez. „Beim Ausbau der Stromnetze ist viel Geschirr zerschlagen worden, weil die Bürger sich oftmals nicht ausreichend in die Entscheidungen einbezogen fühlten.“ Es reiche außerdem nicht, nur die Stromnetze auszubauen, damit die Energiewende gelinge. Gleichzeitig müsse Deutschland in Speicher für Wind- und Sonnenstrom investieren.

„Deutschland steckt viel zu wenig Mittel in die Energieforschung“, kritisierte Rendez. Die Energiewende sei ein Transformationsprozess, der langfristig in Etappen vorangehen müsse. „Deutschland ist noch lange nicht auf der Zielgeraden mit der Energiewende.“

An der  Klage gegen die EU-Kommission wegen niedrigerer Grenzwerte bei Quecksilber- und Stickoxide-Emissionen von Kohlekraftwerken hält der Leag-Chef fest. Der Europäische Gerichtshof prüfe die Zulassung der Klage, sagte Rendez. „Wir kritisieren, dass die EU-Kommission hier Grenzwerte festlegt, die teilweise wirtschaftlich und technisch so nicht umsetzbar sind.“ Außerdem habe die EU-Kommission einzelne Grenzwerte falsch berechnet. „Dagegen wehren wir uns“, sagte Rendez.

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