Liberaler Mittelstand Kemmerich gibt seinen Vorsitz beim Liberalen Mittelstand ab

Thomas Kemmerich (FDP) ist kein Chef des Liberalen Mittelstands mehr. Ihn hätten mehrere Rücktrittsforderungen erreicht, begründete er in einer persönlichen Erklärung.

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Der ehemalige Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) hat seinen Vorsitz der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand abgegeben. Quelle: dpa

Der frühere Thüringer Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) hat seinen Vorsitz der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand abgegeben. Sein bisheriger Stellvertreter Andreas Keck übernimmt den Posten zunächst kommissarisch, wie Keck selbst am Donnerstag sagte.

Zuvor hatte die „Thüringer Allgemeine“ über den Abgang Kemmerichs berichtet. Der Thüringer FDP-Chef war in den vergangenen Tagen wegen seiner Teilnahme an einer Demonstration in Gera massiv in die Kritik geraten. Der Protest, bei dem auch Rechtsgesinnte und Anhänger von Verschwörungstheorien mitgelaufen sein sollen, richtete sich gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der Landesregierung.

Kemmerich hatte am Mittwoch angekündigt, sein Amt im Bundesvorstand der FDP ruhen zu lassen. Außerdem wolle er sich bis Ende des Jahres Gedanken über seine politische Zukunft machen.

Seinen Abgang als Chef der Liberalen Mittelstandsvereinigung begründete Kemmerich bei Facebook in einer persönlichen Erklärung. Ihn hätten mehrere Rücktrittsforderungen erreicht. „Ich frage mich zwar, ob es klug ist, dem Druck jetzt nachzugeben und mich der Verantwortung zu entziehen, muss aber feststellen, dass ich nicht mehr im notwendigen Umfang das Vertrauen für dieses Amt genieße“, schreibt Kemmerich in dem Eintrag.

Kemmerich entschuldigte sich für „den entstandenen verbundenen Ärger“, wie er schrieb. „Die Bilder, die auf Grund meiner Teilnahme an einer Veranstaltung in Gera entstanden sind, bedauere ich zutiefst. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass diese Demonstration die falsche Plattform für einen öffentlichen Auftritt war.“

Kemmerich hatte im Februar ein politisches Beben ausgelöst, weil er sich mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten wählen ließ. Nach heftigen Protesten und massiver Kritik auch aus der eigenen Partei trat er wenige Tage später zurück.

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