Libyen Merkel dringt auf Waffenstillstand in Libyen

Die Bundeskanzlerin hat die Miliz von General Haftar sowie die libysche Regierung aufgefordert, zu einem politischen Prozess unter dem Schirm der UN zurückzukehren.

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Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für einen Waffenstillstand im Libyen während des bis zum 4. Juni dauernden islamischen Fastenmonats Ramadan ausgesprochen. Sie hatte am Dienstagabend zuvor den Vorsitzenden des libyschen Präsidialrates, Fajes al-Serradsch, im Kanzleramt in Berlin empfangen.

Bei dem Gespräch sei es um die aktuelle Lage in Libyen seit Beginn der militärischen Offensive durch die Libysche Nationalarmee (LNA) unter Führung von General Haftar gewesen, teilte ein Regierungssprecher am mit. Haftars Miliz, die ihre Machtbasis im Osten des Landes hat, hatte die von den Vereinten Nationen anerkannte libysche Regierung im Westen angegriffen.

Merkel forderte beide Seiten auf, zu einem politischen Prozess unter dem Schirm der UN zurückzukehren. Den Waffenstillstand hatte der UN-Sondergesandten Ghassan Salame vorgeschlagen. Merkel und al-Serradsch hätten auch über die Flüchtlinge in dem nordafrikanischen Land gesprochen. Der libysche Regierungschef hatte zuvor Gespräche in Italien geführt und will am Mittwoch nach Paris reisen.

Vergangene Woche hatte die Kanzlerin bei einem Besuch in der Sahel-Zone angekündigt, sich um eine gemeinsame EU-Haltung im Libyen-Konflikt bemühen zu wollen. Während Frankreich auch Kontakte mit Haftar pflegt, unterstützen die EU und vor allem Italien die Regierung in Tripolis. Diese hat jedoch das Problem, dass sie außerhalb der Hauptstadt kaum Kontrolle in dem Land ausüben kann. Die LNA-Miliz von Haftar wiederum wird ihrerseits von der islamistischen Miliz IS im Süden des Landes attackiert.

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