Lira-Krise Türke lässt Nachnamen ändern, weil er wie „Dollar“ klingt

Die türkische Lira-Krise führt auch zu kuriosen Effekten. So lässt ein Mann seinen Namen nun von „Dolar“ in „Dalar“ ändern – er ist den Spott leid.

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Die Währung hat seit Jahresbeginn fast 40 Prozent an Wert verloren. Quelle: Reuters

Istanbul Nach einem schweren Zerwürfnis der Türkei mit den USA und einer daraus resultierenden Währungskrise lässt ein Türke seinen wie das Wort „Dollar“ klingenden Nachnamen ändern. CNN Türk berichtete am Donnerstag, dass Ferhat Dolar (48) aus der Provinz Mugla bei Behörden beantragt habe, künftig Dalar heißen zu dürfen.

„Ich kann die Haltung der USA gegenüber der Türkei nicht akzeptieren. Und es stört mich, wenn die Menschen mich wegen meines Nachnamens beleidigen“, sagte er. Je nach Kurs des Dollars sagten die Leute zu ihm: „Dolar, du fliegst heute“ oder „Dolar, du hast dich heute auf die Nase gelegt“ oder „Hau Dolar auf den Kopf, so dass er stürzt.“

Die Lira sackt nach heftigen Kursstürzen vor zwei Wochen stetig weiter ab. Der Kurs stand am Donnerstag zuletzt nicht weit entfernt vom Rekordtief, das Mitte August bei 7,2362 Lira für einen Dollar erreicht worden war. Seit Jahresbeginn hat die Lira fast 40 Prozent an Wert verloren.

Märkte und Investoren reagieren nervös auf die Auseinandersetzung mit den USA über den in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-amerikanischen Pastors Andrew Brunson. Die USA haben bereits einige Sanktionen und Strafzölle gegen die Türkei verhängt und drohen mit weiteren. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sowie sein Schwiegersohn und Finanzminister Berat Albayrak betonen dennoch fast täglich, die Wirtschaft sei gesund.

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