Löhne Tarifverdienste steigen 2016 langsamer

Die Löhne der Arbeiter mit Tarifvertrag sind langsamer als in den Vorjahren gestiegen. Dennoch wuchs die Kaufkraft durch eine geringe Steigerung der Inflationsrate. Es gab aber auch überdurchschnittliche Lohnerhöhungen.

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Die Inflationsrate wird oft als Orientierung in Tarifverhandlungen benutzt. Sie könnte also ein Grund für die geringeren Verdienste sein. Quelle: dpa

Berlin Die Löhne der etwa 17 Millionen Beschäftigten in Deutschland mit einem Tarifvertrag sind 2016 langsamer gestiegen als in den vier Jahren zuvor. Die tariflichen Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen legten um durchschnittlich 2,0 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. 2015 hatte es noch ein Plus von 2,1 Prozent gegeben, 2014 von 3,2 Prozent, 2013 von 2,4 Prozent und 2012 von 2,7 Prozent.

Dennoch reichte das zu Kaufkraftgewinnen, da die Inflationsrate im vergangenen Jahr lediglich bei 0,5 Prozent lag. „Zur Kompensation von Preissteigerungen wird die Inflationsrate in Tarifverhandlungen häufig als Orientierungsmaßstab verwendet“, erklärten die Statistiker. „Die niedrigen Inflationsraten der letzten Jahre könnten somit zur moderaten Entwicklung der Tarifverdienste beigetragen haben.“

Überdurchschnittliche Erhöhungen gab es bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern, zu denen etwa Reisebüros, Zeitarbeit sowie Wach- und Sicherheitsdienstleistungen gehören. Hier gab es ein Plus von drei Prozent. In der Energieversorgung (+2,7) sowie im Handel (+2,5) fiel der Zuwachs ebenfalls überdurchschnittlich aus. Im Verarbeitenden Gewerbe kletterten die Tarifverdienste um 2,1 Prozent. Mit geringeren Zuschlägen mussten sich die Beschäftigten in den Bereichen Verkehr und Lagerei (+1,2) sowie Bergbau (+0,7) begnügen.

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