Löhne Tarifverdienste steigen so langsam wie zuletzt Ende 2017

Die Löhne legten um 1,5 Prozent zum Vorjahrszeitraum zu. Der schwache Anstieg ist vor allem auf einmalige Sonderzahlungen zurück zu führen.

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„Der gestiegene Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hat keinen Einfluss auf die Tarifindizes“, betonte das Statistikamt. Quelle: dpa

Die Verdienste für Millionen Beschäftigte mit einem Tarifvertrag sind im zweiten Quartal so langsam gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Die Grundvergütungen und die durch Tarifabschlüsse festgelegten Sonderzahlungen legten um 1,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Auch wenn das Plus deutlich kleiner ausfiel als zu Jahresbeginn mit 3,2 Prozent, so lag es dennoch deutlich über der Inflationsrate im Frühjahr von 0,8 Prozent.

Der vergleichsweise schwache Anstieg der Tarifverdienste ist vor allem auf einmalige Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2019 zurückzuführen. So erhielten damals etwa die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst der Länder hohe Nachzahlungen. „Der gestiegene Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hat keinen Einfluss auf die Tarifindizes“, betonte das Statistikamt. Denn Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit würden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Im Bereich Erziehung und Unterricht legten die Tarifverdienste im vergangenen Quartal mit 2,4 Prozent überdurchschnittlich zu, ebenso in der öffentlichen Verwaltung (+2,0 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+1,9). Im Baugewerbe gab es dagegen ein Minus von 1,6 Prozent, weil ein Jahr zuvor eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro floss. Im verarbeitenden Gewerbe zogen die Tarifverdienst nur um 0,3 Prozent an – vor allem deshalb, weil für die Metall- und Elektroindustrie Sonderzahlungen für das jeweils dritte Quartal 2019 und 2020 vereinbart wurden.

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