




Die Koalitionspläne zur Begrenzung der Managergehälter stoßen bei den Gewerkschaften auf Kritik. Union und FDP wollen festschreiben, dass künftig die Aktionäre in der Hauptversammlung jährlich über Gehaltssysteme des Topmanagements verbindlich abstimmen und nicht mehr der Aufsichtsrat. IG-Metall-Chef Berthold Huber wies die Idee jedoch im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zurück: „Die Entscheidung über die Höhe der Managervergütungen muss der Aufsichtsrat treffen.“ In diesem Kontrollgremium sitzen auch Arbeitnehmervertreter.
Bestimmten allein die Aktionäre, wären nur kurzfristige Ziele wie Aktienkurse und schnelle Unternehmensgewinne Basis der Entscheidung, erklärte Huber. „Die Interessen der Mitarbeiter und nachhaltige Kriterien wie Beschäftigung oder Kundenzufriedenheit bleiben dann auf der Strecke.“
Auch der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, kritisierte die Koalitionspläne: „Das ist eine politische Mogelpackung, die effektives Handeln nur vortäuschen soll.“ Bis vor kurzem habe die Politik noch Gehälter mit erfolgsorientierten Boni nach angelsächsischem Vorbild gefordert. Wichtiger sei eine Debatte über die richtigen Kriterien einer nachhaltigen Unternehmensführung, um Gehaltsexzesse zu vermeiden.