Managergehälter Lammert für Selbstregulierung der Wirtschaft

Bundestagspräsident Lammert befürwortet brancheninterne Regelungen, um hohe Managergehälter zu begrenzen. Ansonsten drohten Maßnahmen des Gesetzgebers. Die Finanzbranche forderte er zur Selbstkritik auf.

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Es gehe um ein Mindestmaß an Fairness und Gerechtigkeit, sagt der Bundestagspräsident. Quelle: dpa

Berlin Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die Wirtschaft aufgefordert, das Problem unangemessen hoher Managergehälter und selbst zu lösen und damit eine gesetzliche Regelung überflüssig zu machen. Die meisten Abgeordneten seien nach seiner Erfahrung davon überzeugt, das solche Probleme besser in der jeweiligen Branche unter den unmittelbar Betroffenen geregelt werden sollten, sagte Lammert am Donnerstag auf dem Deutschen Bankentag in Berlin. Wenn diese das aber nicht täten, würden sie genau das bekommen, was sie eigentlich ablehnten: Nämlich eine gesetzliche Regelung.

Die Schwierigkeit sei nicht die Ungleichheit von Einkommen und Vermögen im Allgemeinen, sondern wenn diese in keinem nachvollziehbaren Zusammenhang mit einer Leistung stehe oder gar keine adäquate Leistung erbracht werde, sagte Lammert. Es gehe um ein Mindestmaß an Fairness und Gerechtigkeit. Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass über die Höhe der Vorstandsgehälter bei der Hauptversammlung des Unternehmens entschieden werden soll.

Die SPD will aber darüber hinaus, dass Managergehälter oberhalb von 500.000 Euro nicht mehr von der Steuer absetzbar sind. Mit CDU und CSU ist darüber keine Einigung in Sicht.

Die Finanzbranche forderte Lammert auf, ihr Tun immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen. Es seien schließlich die Staaten gewesen, die in der Finanzkrise Banken hätten retten und damit ein Chaos verhindern müssen. „Ich empfehle uns dringend, diese Einsicht nicht hinter uns zu lassen“, sagte Lammert.

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