Manipulierte Kassen Kabinett ergreift Maßnahmen gegen Ladenkassen-Betrug

Nach jahrelangem Drängen von Ländern und Bundesrechnungshof verabschiedete das Kabinett einen Gesetzentwurf, mit dem der Umsatzsteuerhinterziehung durch Eingriffe in die Ladenkasse ein Riegel vorgeschoben werden soll.

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Die Mogel-Kassen und Tricksereien kommen vor allem in der Gastronomie und in anderen Branchen mit hohem Bargeldanteil zur Anwendung. Quelle: dpa

Steuerbetrug mit manipulierten Ladenkassen soll vom Jahr 2020 an mit einer neuen Sicherheitstechnik eingedämmt werden. Die Bundesregierung beschloss am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Länder und Experten mahnen seit Jahren ein schärferes Vorgehen an. Der Staat verliert hohe Summen, weil Unternehmen ihre Umsätze mit manipulierten Kassen, Schummelsoftware oder fingierten Rechnungen nicht oder falsch erfassen.

Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) betonte, Schäuble sei spät dran mit seiner Initiative. Immerhin gebe es jetzt die Hoffnung, „dass das betrügerische Riesenleck zu Lasten der Allgemeinheit endlich geschlossen wird“.

Die Mogel-Kassen und Tricksereien kommen vor allem in der Gastronomie und in anderen Branchen mit hohem Bargeldanteil zur Anwendung. Die Steuergewerkschaft kritisiert, dass Schäuble keine Registrierkassenpflicht plant. Auch lehnt der Bund die Einführung eines bereits entwickelten fälschungssicheren Chipkartensystems ab. Stattdessen sollen elektronische Registrierkassen von Ladenbesitzern ab 2020 über eine zertifizierte Sicherheitseinrichtung verfügen.

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