Kurz vor der Bundestagswahl läuft der im historischen Umfragetief steckenden Union die Zeit für einen Stimmungsumschwung vor der Bundestagswahl davon. CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht in der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur einen Grund für die aktuelle Misere der Union. „Natürlich stünden wir mit Markus Söder besser dar“, sagte er jüngst dem „Spiegel“.
Doch was steckt eigentlich hinter dem CSU-Chef Markus Söder? Ein Überblick.
Fakten über Markus Söder
- Söder ist in Nürnberg geboren. Er hat eine Schwester. Mit ihr wuchs er in einem evangelischen und traditionsbewussten Elternhaus auf. Seine Eltern Renate und Max Söder leiteten ein eigenes Baugeschäft. Sie sind bereits verstorben.
- Söder ist leidenschaftlicher Fan vom „Club“, dem 1. FC Nürnberg also. Sein erstes Frankenderby hat er bereits mit fünf Jahren verfolgt.
- Schon früh setzte Söder sich politisch ein: Im Alter von 16 Jahren trat er der CSU bei. In seinem Jugendzimmer hing ein Poster des CSU-Granden Franz-Josef Strauß.
- Auch in der Schule war der heutige CSU-Chef sehr ehrgeizig. Er absolvierte das Abitur mit einer Note von 1,3.
- Mit seiner Frau Karin, gebürtige Baumüller, hat er eine Tochter und zwei Söhne. Sie ist Diplom-Kauffrau und Tochter eines Unternehmers. Heute ist sie Mitinhaberin der Maschinenbau-Firma. Aus einer Beziehung vor dieser Ehe hat Söder noch eine weitere Tochter.
- Söder ist ein Tierfreund: Gerade erst hat er die Schäferhund-Dame Fanny zu dem Zwergpinscher Bella dazu bekommen. Ansonsten gehören auch Pferde zur Familie, da Ehefrau Karin Reiterin ist. Markus Söder selbst ist als Tennisspieler aktiv.
- Als Nachfolger von Horst Seehofer ist er der erste evangelische CSU-Vorsitzende.
Lebenslauf von Markus Söder
5. Januar 1967 | Geboren in Nürnberg |
1987 bis 1991 | Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, juristisches Staatsexamen, Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht |
1992 bis 1993 | Volontariat beim Bayerischen Rundfunk, anschließend Redakteur beim BR |
1998 | Promotion an der FAU Erlangen/Nürnberg |
seit 1983 | Mitglied in CSU und JU |
seit 1994 | Mitglied des Landtags |
1995 bis 2003 | Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern Mitglied im CSU-Präsidium |
1997 bis 2008 | Kreisvorsitzender der CSU Nürnberg-West |
2000 bis 2011 | Vorsitzender der CSU-Medienkommission |
2003 bis 2007 | CSU-Generalsekretär |
2007 bis 2008 | Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Bayerischen Staatskanzlei |
2008 bis 2018 | Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach |
2008 bis 2011 | Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit |
2011 bis 2013 | Bayerischer Staatsminister der Finanzen |
2013 bis 2018 | Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat |
Seit März 2018 | Bayerischer Ministerpräsident |
seit 19. Januar 2019 | Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) |
Quelle: Bayern.de
Gehalt von Markus Söder
In der Regel legen die Besoldungstabellen der Bundesländer fest, wie viel die Länderchefs erhalten. Obwohl diese keine Beamten sind, sind ihre Amtsbezüge an die Beamtenbesoldung gekoppelt. Die Höhe des Grundgehalts von Markus Söder wird laut der Internetseite der Bayerischen Staatsregierung gemäß der Besoldungsgruppe B 11 berechnet, zuzüglich eines Zuschlags von sieben Fünfundzwanzigstel, der als Bestandteil des Amtsgehalts gilt.
Einer Berechnung von „Bild.de“ aus dem vergangenen Jahr zufolge kamen zum Beispiel folgende Faktoren zusammen: Als Ministerpräsident halbiere sich demnach seine Abgeordnetenentschädigung auf 4222,50 Euro. Insgesamt rechnete das Blatt zu dem Zeitpunkt der Berechnung eine Summe von 18155,31 Euro aus.
Image von Markus Söder
Auch wenn Söder sich bemüht, die Rolle des Landesvaters aufrechtzuerhalten, ist sein Image ein anderes. Als CSU-Generalsekretär erntete er nicht nur von seinen politischen Gegnern Kritik, auch innerhalb der CSU ist sein Politikstil umstritten. Ihm wird vorgeworfen, zu sehr auf populistische Themen zu setzen. Als er 2018 in Bayern zur Landtagswahl antrat, war er der unbeliebteste Ministerpräsident der Bundesrepublik. Das Wahlergebnis war das schlechteste seit Jahrzehnten für die CSU.
Die Wurzeln für sein Image liegen tief: Beispielsweise sollten laut Söder Einwanderer regelmäßig die deutsche Nationalhymne singen – für „eine bessere Integration“. Außerdem sprach er sich 2004 gegen einen EU-Beitritt der Türkei und für das umstrittene Kopftuchverbot für Lehrerinnen in den Schulen Bayerns aus. Während der Flüchtlingskrise 2015 stellte Söder das Grundrecht auf Asyl in Frage. Er kritisierte Bundeskanzlerin Angela Merkel und forderte mehr Schutz der Außengrenzen.
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