Medienbericht Bundesnachrichtendienst stoppt Hackerangriff

Den Angriff durch mutmaßlich russische Hackergruppen konnten Nachrichtendienste und das BSI nach eigenen Angaben am Freitag stoppen.

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Die Sicherheitsbehörden und das Auswärtige Amt haben nach Informationen des Berliner „Tagesspiegels“ die Attacke mutmaßlich russischer Hacker auf das Bundesdatennetz gestoppt. Die Nachrichtendienste und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hätten nach dem Bekanntwerden des Angriffs die bereits vorbereiteten Programme gestartet, um das Treiben der Hackerkampagne „Uroburos“ alias „Snake“ zu beenden, hieß es am Freitag in Sicherheitskreisen. Uroburos wird dem russischen Inlandgeheimdienst FSB zugeordnet. Die Angreifer hatten sich bis ins Auswärtige Amt vorgearbeitet.

Leider hätte wegen der Berichte vom Mittwochabend in den Medien die Attacke vorzeitig unterbunden werden müssen, klagten Sicherheitsexperten. Es wäre hilfreich gewesen, die Analyse des Angriffs, der seit dem Jahreswechsel unter Kontrolle der deutschen Behörden weiterlief, hätte noch fortgesetzt werden können, war zu hören. Dass Informationen über den Hackerangriff durchgestochen wurden, sei „unverantwortlich“.

Die Bundesanwaltschaft befasst sich nach Informationen des Tagesspiegels jetzt auch mit dem Angriff der Hacker auf das Bundesdatennetz. Es seien „Vorermittlungen“ wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit aufgenommen worden, sagte am Freitag ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe. Vorermittlungen sind der Schritt hin zu einem Ermittlungsverfahren. Das kann die Bundesanwaltschaft allerdings erst einleiten, wenn ihr Unterlagen zum Fall vorliegen. Die Behörde hatte auch erst aus den Medien von dem Hackerangriff erfahren.

Die Sicherheitsbehörden hatten nach Entdeckung des Angriffs zunächst stillgehalten, um die Angriffsmuster der Hacker analysieren zu können. Das Verteidigungsministerium war den Informationen zufolge nur mittelbar von der Attacke betroffen: Aktivitäten der Angreifer seien auf dem Computer eines Verbindungsmannes des Auswärtigen Amts im Wehrressort entdeckt worden. Der Computer dieses Mitarbeiters sei mit dem Internetsystem des Auswärtigen Amts verbunden gewesen.

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