Modellrechnung Viele Schulen in Deutschland dürften auch in den kommenden Jahren einen Lehrermangel haben

Gerade bei den weiterführenden Schulen wird mit starken Engpässen gerechnet. Vor allem Lehrer, die naturwissenschaftliche Fächer unterrichten sind gefragt.

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Mit einer Erhöhung der Studienplätze möchten die Bildungsministerien dem Lehrermangel begegnen. Quelle: dpa

Viele Schulen in Deutschland dürften in den nächsten Jahren weiterhin mit einem Lehrermangel zu kämpfen haben. Wie aus den am Freitag von den Kultusministern der Länder vorgelegten aktuellsten Modellrechnungen bis 2030 hervorgeht, bleibt die Lage vor allem im Sekundarbereich I – also oberhalb der Grundschule – angespannt. Hier wird mit „durchgehenden Engpässen“ gerechnet.

Gebraucht werden demnach vor allem Mathe-, Chemie-, Physik- und Musiklehrer. Die Lücke im Sekundarbereich I wird sich den Prognosen zufolge aber zumindest verkleinern, von jetzt 4770 auf 1300 fehlende Lehrkräfte im Jahr 2030. Auch an Berufsschulen wird mit einem jährlichen Unterangebot von im Schnitt fast 1000 Lehrern gerechnet.

Einen Lehrerüberschuss gibt es dagegen an Gymnasien. Hier gehen die Kultusminister von einem deutschlandweiten „Überangebot“ von durchschnittlich 2200 Lehrkräften pro Jahr aus.

In den Grundschulen fehlen derzeit noch durchschnittlich 1700 Lehrkräfte pro Jahr, ab 2025 wird allerdings mit einer Trendumkehr hin zu einem Überangebot ausgegangen.

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 40.000 Schulen und Berufsschulen, elf Millionen Schülerinnen und Schüler und mehr als 800.000 Lehrkräfte. Als Hauptursachen für den Lehrermangel werden veränderte Geburtenzahlen und die Zuwanderung genannt.

Die amtierende KMK-Präsidentin und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte, die Länder ergriffen schon jetzt vielfältige Maßnahmen zur Steigerung der Zahl der Lehrkräfte. Manche davon, wie die Erhöhung der Studienplätze, würden aber erst in einigen Jahren Wirkung entfalten können.

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