
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im April um 7000 auf 3,299 Millionen gesunken. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 5000 ab, im Osten ging sie um 2000 zurück.
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte: „Die Arbeitsmarktentwicklung wird weiter von der guten Konjunktur getragen. Die Arbeitslosigkeit ist im April allerdings geringer als erwartet gesunken.“ Das liege zum einen daran, dass wegen weniger Winterarbeitslosigkeit deren Abbau entsprechend geringer ausgefallen sei. Zum anderen sei durch einen Ausfall der internen Computersysteme der Bundesagentur die Datenerfassung am statistischen Zähltag eingeschränkt gewesen.
Trotz der Finanzmarktkrise sei die Konjunktur noch gut und die Einstellungsbereitschaft der Unternemer hoch, sagte Volkswirt Gregor Eder von der Dresdner Bank. Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt werde im Jahresverlauf anhalten, aber die Dynamik lasse spürbar nach. Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut sagt: „Das ist für einen April schon ganz gut.“
Der UniCredit-Chefvolkswirt Andreas Rees sagt, die Auftragspolster seien so hoch wie unmittelbar nach der Wiedervereinigung. Vor allem im Maschinenbau seien die Auftragsbücher prall gefüllt.
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Erst zum Jahreswechsel werde sich die Konjunktur in Deutschland abkühlen und auf den Arbeitsmarkt auswirken, sagte Rees. Weil das Arbeitskräfteangebot sinkt, werde die Arbeitslosigkeit aber auch 2009 noch etwas zurückgehen. Im März waren offiziell 3,507 Millionen Menschen arbeitslos. Die Quote betrug 8,4 Prozent.