Berlin Vor dem Tag der Deutschen Einheit am Dienstag warnt die derzeitige Bundesratspräsidentin Malu Dreyer (SPD) davor, das Erstarken der rechtsnationalen AfD bei der Bundestagswahl vor allem als Problem des Ostens zu bewerten. „Natürlich ist das Ergebnis der Bundestagswahl schmerzlich. Aber ich halte es für verfehlt, daraus eine Debatte zu machen, ob der Osten und der Westen richtig zusammengewachsen sind“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Ihr Land ist Gastgeber der diesjährigen Feierlichkeiten.
Die AfD hatte bei der Bundestagswahl 12,6 Prozent erhalten, sie bildet die drittgrößte Fraktion im neuen Parlament. In Ostdeutschland wurde sie zweitstärkste Kraft, in Sachsen sogar stärkste.
Zum Aufstieg der AfD sagte Dreyer: „Viele Menschen haben Abstiegsängste. Andere haben das Gefühl, nicht mehr Schritt halten zu können mit den schnellen Entwicklungen unserer Gesellschaft: dem rasanten technischen Fortschritt und den Auswirkungen der Globalisierung. Wieder andere haben keine Aussichten auf feste Jobs und gute Renten.“