
Berlin CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat mit einer als respektlos empfundenen Bemerkung über Minijobber empörte Reaktionen ausgelöst. Via Twitter teilte er am Montagabend als Werbung für das neue CDU-Wahlprogramm und in Abgrenzung von der SPD mit: „„Vollbeschäftigung“ ist besser als „Gerechtigkeit““. Auf die Nachfrage eines Twitter-Nutzers („heißt das jetzt 3 Minijobs für mich?“) erwiderte Tauber: „Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.“
Bis zum Dienstagmorgen gab es deutlich über 1.000 oft sehr kritische Antworten auf den Tauber-Tweet - beispielsweise: „Es gibt Leute, die ohne „Ausbildung“ gute Arbeit finden und behalten. Und was „Ordentliches“ schützt nicht vor Minijobs.“ Tauber entgegnete: „Nein leider nicht. Aber ohne Ausbildung geht es gar nicht oder?“ Der CDU-Generalsekretär versuchte angesichts der teilweise harschen Vorwürfe zu beschwichtigen: „Mini-Jobs sind an sich gut, aber nicht wenn man drei machen muss. Da haben sie recht. Das darf nicht Ziel sein und das wollte ich sagen.“
Politiker-Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Die pöbelnde Arroganz von Peter Tauber zeigt: der CDU fehlt der Respekt vor Geringverdienern. Wir wollen Vollbeschäftigung in guter Arbeit!“, schrieb SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann kritisierte: „Und wer keinen Anstand gelernt hat, wird CDU-Generalsekretär.“ Die CDU hat Vollbeschäftigung bis 2015 in ihr Wahlprogramm 2017 aufgenommen.