
„Wir werden im Bundestagswahlkampf stärker auf soziale Netzwerke und Internet-TV setzen“, kündigte CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler in der WirtschaftsWoche an. Der Wahlkampfmanager war extra in die USA gereist, um sich über neue Strategien im US-Wahlkampf zu informieren.
Nach Experteneinschätzungen hat Obama auch dank eines besseren Einsatzes neuer Technologien die Wahl gewonnen. „Obama hatte einen Informationsvorsprung“, sagt Christoph Bieber, Politologe und Experte für Online-Wahlkampf an der Universität Duisburg-Essen. Während Obama noch am Wahltag 32 Millionen Facebook-Fans mehrfach aufforderte, zur Urne zu gehen, kam Romney nur auf zwölf Millionen. Bei Twitter ist die Diskrepanz noch eklatanter, hier betrug das Verhältnis 21,8 zu 1,2 Millionen.
Obamas Wahlkampfteam hat in einer Datenbank Informationen über fast 200 Millionen Personen gesammelt. Die Daten wurden zur Steuerung der Wahlhelfer, sowie personalisierter Spendensammlung und Internet-Werbung genutzt. „Gezielte Online-Werbung wird auch für uns ein großes Thema“, sagt der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek. Der CDU-Politiker hat schon vor vier Jahren als einer der ersten deutschen Politiker Werbung bei Facebook geschaltet. Zur Bundestagswahl will Jarzombek das noch intensivieren. „Wir müssen die Werbung besser darauf zuschneiden, wo die Leute wohnen und was da die Themen sind“, sagt der Politiker.