Nach Wirecard-Skandal Verbraucherschützer will Haftung von Wirtschaftsprüfern ausweiten

Klaus Müller, Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale, fordert eine Überprüfung der Regeln für Wirtschaftsprüfer und der Aufsichtskompetenz der Bafin.

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Der Verbraucherschützer fordert die Überprüfung der Aufsichtskompetenz der Finanzaufsicht Bafin. Quelle: dpa

Verbraucherschützer fordern nach dem Wirecard-Skandal strengere Regeln für Wirtschaftsprüfer und die Finanzaufsicht Bafin. „Die Regeln gehören auf den Prüfstand“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller, der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Unter anderem muss eine Haftungsverantwortung der Wirtschaftsprüfer für zertifizierte Jahresabschlüsse deutlich ausgeweitet werden.“

Auch müsse die Aufsichtskompetenz der Finanzaufsicht Bafin überdacht werden. „Sie muss künftig auch inhaltlich prüfen dürfen, ob das Geschäft einer Firma wirklich trägt“, sagte Müller: „Dass sie das bislang gar nicht darf, ist ein Anachronismus.“

Wirecard hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mindestens seit 2015 seine Bilanzen gefälscht. Erst im Frühjahr flog dies auf, weil für 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz Belege fehlten. Aufsichtsbehörden und Wirtschaftsprüfer bemerkten davon trotz verschiedener Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten nichts.

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