Nato und Russland Erler warnt vor Eskalationsspirale „bis hin zum Krieg“

„Wir brauchen ein Stoppsignal, bevor es zu spät ist“: Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung fordert eine Entspannung zwischen Nato und Russland. Und verteidigt damit umstrittene Äußerungen Steinmeiers.

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Bundeskanzlerin Merkel fordert höhere Verteidigungsausgaben. Quelle: dpa

Berlin/Passau Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), hat vor einer Eskalationsspirale zwischen Nato und Russland „bis hin zu Krieg“ gewarnt. In einem Gespräch mit der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag) verteidigte der SPD-Politiker die kritischen Aussagen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Russland-Politik der Nato.

„Stationierungsentscheidungen und Militär-Operationen schaukeln sich wechselseitig hoch. Das ist gefährlich“, sagte er. „Es ist gut, dass Außenminister Steinmeier darauf hinweist. Der Aufschrei zeigt, dass er da einen Punkt getroffen hat.“ Erler forderte, die Eskalation zu stoppen: „Genau aus solchen Entwicklungen heraus entstehen unkontrollierte Situationen bis hin zum Krieg.“

Zwar rechtfertige das Vorgehen Moskaus in der Ukraine eine Reaktion der Nato. „Aber wir befinden uns in einer Spirale. So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen ein Stoppsignal, bevor es zu spät ist.“ Steinmeier hatte mit seiner Kritik am „Säbelrasseln“ der Nato gegenüber Russland für Verärgerung beim Koalitionspartner Union gesorgt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wies Kritik an der Aufrüstung der Allianz im Osten zurück.

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