
Eben noch im Job – und dann soll plötzlich Schluss sein. Es gibt Rentner, die damit ein Problem haben, sich plötzlich nutzlos und aussortiert fühlen. Wollten jüngere Ruheständler neben ihrer gesetzlichen Rente noch etwas hinzuverdienen und weiter einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, dann durfte es bislang nur ein Minijob sein.
Wer vor Erreichen der Altersgrenze in Rente ging, der durfte nebenbei maximal 400 Euro verdienen. Was darüber hinausging, wurde in Schritten mit der gesetzlichen Alterssicherung verrechnet.
Damit soll bald Schluss sein. Bundessozialministerin Ursula von der Leyen plant ein neues Modell zur Kombirente. Rentner dürfen dann mehr von ihrem Zuverdienst behalten – insgesamt dürfen sie sogar genauso viel einnehmen wie sie zuvor im Erwerbsleben verdient haben. Und hier kommt eine entscheidende Neuerung ins Spiel: Künftig werden dazu die letzten 15 Berufsjahre unter die Lupe genommen.





Kreis der Betroffenen ist klein
Die entscheidende Marke setzt dann das Jahr mit dem höchsten Einkommen. In ihren ersten Plänen wollte Ursula von der Leyen weniger großzügig sein. Profitieren werden aber nur Über-63-Jährige, die insgesamt 35 Versicherungsjahre in der gesetzlichen Rente gesammelt haben.
Erst einmal dürfte der Kreis der Betroffenen überschaubar sein. Bislang gibt es nur 3000 so genannte Teilrentner, allerdings bessern zwei Millionen Senioren ihre Altersvorsorge mit einem Minijob auf.
Und man darf unterstellen, dass es nicht allen um die Vermeidung von Altersarmut geht, sondern dass viele darunter sind, die sich einen sanften, gleitenden Ausstieg aus dem Berufsleben wünschen – und die auf diese Weise länger auf dem Jobmarkt integriert bleiben. Arbeitgeber hatten das schon länger gefordert: Seit sie erkannt haben, dass sie auf erfahrene Fachkräfte nicht verzichten können.