




Hauer kommt nun auf 93 Stimmen mehr als Hinz, wie der Kreiswahlausschuss am Montag feststellte. Er bekam bei der Bundestagswahl 59.101 Erststimmen, auf Hinz entfielen 59.008. Bei der ursprünglichen Auszählung am Wahlsonntag vor einer Woche hatte Hauer mit nur drei Stimmen vorne gelegen. Wegen Unstimmigkeiten in Protokollen war es zur Neuauszählung gekommen.
Am Wochenende hatten rund 800 Helfer sämtliche 150 000 Stimmzettel erneut ausgezählt - mit einer ersten Runde am Samstag und einer Gegenprobe am Sonntag. Nur deckungsgleiche Ergebnisse flossen in die Gesamtsumme ein, sonst musste ein weiteres Mal nachgezählt werden. Weil das Wahllokal zu spät öffnete, seien viele potenzielle Wähler verärgert wieder nach Hause gegangen. So berichtet jedenfalls die Zeitung WAZ.
Außerdem seien bei der Prüfung der Protokolle der Auszählung in 23 Bezirken Unstimmigkeiten aufgetaucht. Nachzählungen ergaben 31 Stimmen Vorsprung der SPD-Kandidatin Petra Hinz. Der Wahlkreis ging aber mit drei Stimmen Vorsprung an Matthias Hauer von der CDU. Auch die unterlegene SPD-Kandidatin Hinz zieht in den Bundestag ein. Sie ist über die Landesliste gut abgesichert.
Die Abweichungen zum Auszählungsergebnis vom Wahlabend liegen nach Ansicht von Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD), zugleich Wahlleiter der Stadt, innerhalb der üblichen Fehlertoleranz. „Das ist menschlich, dass hier und da Fehler passieren.“ In Essen seien die Zählfehler nur deshalb zur Besonderheit geworden, weil das Ergebnis so knapp war, sagte er.
Deutschland
Schon wenige Tage nach der Bundestagswahl mehren sich im Internet die Proteste. So vermutete eine große Zahl von AfD-Anhängern Wahlbetrug, weil ihr Favorit es nicht über die fünf-Prozent-Hürde geschafft hatte. Vor allem auf der offiziellen Facebook-Seite der Partei wurde über vermeintliche Unstimmigkeiten diskutiert. "DAS war ein eindeutiger Wahlbetrug!! DAS kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein!!", schreibt ein Nutzer. Was zunächst nur eine Verschwörungstheorie enttäuschter AfD-Wähler zu sein schien, findet aber immer mehr Anhänger.
Mittlerweile gibt es eine Petition im Internet, deren Urheber Neuwahlen fordert. Der Grund: Wahlmanipulation. "Wir fordern Neuwahlen für die Bundestagswahl 2013" heißt es in der am 24. September von Marcel Hofbauer eingerichteten Unterschriftenliste.