NRW-Gesundheitsministerium Gesetz für mehr Pflegekräfte könnte Altenpflege belasten

NRWs Gesundheitsminister befürchtet, dass der Beruf des Altenpflegers an Attraktivität verliert. Er fordert eine Gleichstellung mit Krankenhauspersonal.

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Gesetz für mehr Pflegekräfte könnte Altenpflege belasten Quelle: dpa

Düsseldorf Trotz des neuen Milliardenprogramms gegen den Pflegenotstand befürchtet Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eine weiter abnehmende Attraktivität der Jobs in der Altenpflege. „Wir müssen sehr aufpassen, dass die Verbesserungen im Krankenhausbereich nicht auf Kosten der Altenpflege gehen“, sagte Laumann der Deutschen-Presse-Agentur mit Blick auf das starke Lohngefälle zwischen den Arbeitsplätzen im Krankenhaus und im Altenheim.

„Ich habe die Befürchtung, dass wir mit den neuen Regelungen einen Sog ins Krankenhaus auslösen und sich die Situation in der Altenpflege weiter verschärft.“

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch einen milliardenschweren Gesetzentwurf von Laumanns Parteifreund und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verabschiedet, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Damit sollen allein in der Altenpflege 13.000 zusätzliche Stellen geschaffen werden. Allerdings wird die Arbeit in dieser Branche auch weiterhin schlechter bezahlt als Einsätze in der Krankenpflege.

Beschäftigte in der Altenpflege müssten vergleichbare Rahmenbedingungen erhalten wie das Personal in den Krankenhäusern, forderte Laumann. „Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wenn eine Altenpflegeeinrichtung keine Tariflöhne zahlt“, kritisierte er. „Meiner Ansicht nach ist das vor allem eine Frage des nicht Wollens - eher als des nicht Könnens.“

Trotz der finanziellen Anreize ist es im Pflegemarkt weiter schwierig, ausreichend Personal zu bekommen. In der Alten- und Krankenpflege sind bundesweit rund 35.000 Stellen für Fachkräfte und Helfer offen. Altenpfleger erhalten nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchschnittlich 19 Prozent weniger Lohn als Krankenpfleger.

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