Die Aushorchung von Asylbewerbern durch in- und ausländische Geheimdienste war bis 2014 jahrzehntelang von der dann aufgelösten „Hauptstelle für Befragungswesen“ des Bundesnachrichtendiensts (BND) organisiert worden. Zuletzt wurden jährlich bis zu 800 Vorgespräche geführt und dann 200 bis 300 Asylbewerber eingehender befragt, das gehe aus der Schlussbewertung der Regierungsfraktionen zum NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags hervor, schreibt das Nachrichtenmagazin.
Die Schließung der Hauptstelle sei nachvollziehbar gewesen, schreiben dem „Spiegel“ zufolge Union und SPD in dem unveröffentlichten Bericht. Angesichts der großen Zahl an Flüchtlingen, die aus Krisengebieten nach Deutschland kommen, sei die Lage inzwischen aber anders. Alle Quellen müssten genutzt werden, um Informationen über Terrorgefahren, Menschenhandel und Migrationsrouten abzugreifen.