
„Ich habe den Eindruck, dass sich die Regierung mit einem Verkauf einfach des Problems entledigen will. Zu Lasten der Automobilindustrie, die auf dem Nürburgring testet, zu Lasten des Motorsports und der Großregion Eifel“, sagte Meyer der Online-Ausgabe der WirtschaftsWoche.
Die Insolvenzverwalter der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH kündigten an, dass alle Nürburgring-Liegenschaften von Ende April an europaweit zum Verkauf ausgeschrieben werden sollen. Neben den beiden Rennstrecken, der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke, zählt dazu ein für 330 Millionen Euro gebautes Freizeit- und Businesszentrum. Nach Informationen der WirtschaftsWoche haben die Insolvenzverwalter bereits die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG mit der Ausschreibung betraut.
Der ADAC plädiert hingegen dafür, die beiden Rennstrecken vom Rest zu trennen und nicht in die Ausschreibung zu geben. Hintergrund ist ein laufendes Beihilfeverfahren der EU-Kommission. Meyer wirft der Landesregierung Versagen bei der Arbeit in Brüssel vor, sie bringe sich „nicht sichtbar und ergebnisorientiert ein.“ Die Landesregierung wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Aus Sicht des ADAC sind die Sportstätten - anders als etwa die mit Landesgeld erbauten Hotels und ein Freizeitpark - grundsätzlich förderungsfähig. Sollten die Rennstrecken verkauft werden, droht Meyer, werde der ADAC „sein künftiges Engagement am Nürburgring überdenken“ und möglicherweise alle Veranstaltungen aus der Eifel abziehen.