
Berlin Mit der Umlage, die Verbraucher über die Stromrechnung zahlen, wird der Ausbau erneuerbarer Energien finanziert. Sie fließt auf separate Konten der Netzbetreiber, die die EEG-Zahlungen abwickeln. Mit den Guthaben wurde eine Liquiditätsreserve aufgebaut. Dieser Puffer federt Schwankungen ab, wenn sich die prognostizierte und tatsächliche Ökostrom-Erzeugung unterschiedlich entwickeln.
Das Geld aus der Rücklage wird breit gestreut angelegt. Wegen hoher Guthaben-Bestände werden in Folge der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) - wie bei anderen großen Anlagen auch - auf einen Teil inzwischen Strafzinsen fällig. Ende Juni ist das Guthaben auf dem EEG-Konto zwar leicht gesunken. Das Reservepolster betrug aber noch fast 4,9 Milliarden Euro - so viel wie nie in einem Sommer.
Um den Effekt der sogenannten Negativzinsen zu begrenzen, senken die Netzbetreiber die Reserve, um so die Milliarden-Überschüsse auf dem EEG-Konto abzubauen. Verbraucher würden also durch eine niedrigere Reserve entlastet. Ende April schlug auf dem EEG-Konto noch ein Puffer von gut 5,34 Milliarden Euro zu Buche.
Im ersten Halbjahr sei die Menge des verbrauchten Wind- und Sonnenstroms auf ein Rekordhoch geklettert, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Zahlen des Umweltbundesamtes. Experten erwarteten nun, dass die Ökostrom-Umlage im nächsten Jahr fallen könnte und davon Stromkunden profitieren. 2017 beträgt die EEG-Umlage 6,880 Cent pro Kilowattstunde.