Endlich wird gegen die Granden der FIFA ermittelt. Jedoch nicht von der Justiz der großen europäischen oder südamerikanischen Fußballländer, sondern von der amerikanischen Justiz. Es kommt das an das Licht der Öffentlichkeit, was allgemein schon lange bekannt ist: dass Korruption in der FIFA gang und gäbe ist. Nichtsdestotrotz haben sich Politiker weltweit und insbesondere auch deutsche Spitzenpolitiker mit dem Glanz des Fußballs und insbesondere des FIFA-Sonnenkönigs Sepp Blatter geschmückt.
Zu den Personen
Marc Friedrich studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre und beschäftigte sich intensiv mit der Wirtschaft und den Finanzmärkten. Während eines Arbeitsaufenthalts in Argentinien erlebte er 2001 einen Staatsbankrott und dessen verheerende Folgen selbst mit. In Großbritannien, der Schweiz und den USA sammelte Marc Friedrich wertvolle Arbeitserfahrungen. Gemeinsam mit Matthias Weik hält Marc Friedrich seit mehreren Jahren Seminare und Fachvorträge bei Unternehmen, Verbänden, Stiftungen, auf Kongressen, Fachmessen, sowie an Universitäten und Hochschulen. Marc Friedrich und Matthias Weik sind seit Jahren gern gesehene Wirtschaftsexperten bei Print, Funk und Fernsehen.
Matthias Weik hat “International Business“ in Australien studiert und erfolgreich abgeschlossen. Er befasst sich seit über einem Jahrzehnt eingehend mit der globalen Wirtschaft und ihren Finanzmärkten. Während seiner Tätigkeit für einen deutschen Konzern hat Matthias Weik einen berufsbegleitenden Masterstudiengang (MBA) abgeschlossen. Durch berufliche und studienbegleite Stationen in Südamerika, Asien und Australien sammelte Matthias Weik umfassende Einblicke in die internationale Finanz- und Wirtschaftswelt. Seine gemeinsam mit Marc Friedrich verfassten Bücher „Der größte Raubzug der Geschichte“ und „Der Crash ist die Lösung“ schafften es beide auf die Spiegel-Bestsellerliste.
Ob Herr Schröder, Frau Merkel, Herr Gauck, Herr Schäuble, Herr Wulf… alle grinsen in die Kamera neben einem milde lächelnden König Sepp. Oben drauf hat Angela Merkel, auf ausdrücklichen Wunsch des damaligen Innenministers Otto Schily, 2006 Sepp Blatter sogar noch das Große Bundesverdienstkreuz überreicht. Laut der Internetseite des Bundespräsidenten wird „der Verdienstorden an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland". Kurz: Es ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.
WM nur steuerfrei
Dabei ist bekannt, dass die FIFA während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland einen riesen Reibach gemacht und darauf keinerlei Steuern bezahlt hat. Denn die oberste Regel der FIFA lautet: Eine WM ausrichten darf nur, wer der FIFA vorab Steuerfreiheit zugesichert hat. Schätzungen zufolge sind dem deutschen Fiskus für die WM im eigenen Lande 250 Millionen Euro Steuereinnahmen entgangen.
Die Fakten zum FIFA-Skandal
Mehr als zehn Personen werden im neuen Fußball-Skandal um den Weltverband FIFA vom US-Justizministerium beschuldigt. Ihnen wird unter anderem organisiertes Verbrechen, Überweisungsbetrug und verschwörerische Geldwäsche und die Teilnahme an Korruption im internationalen Fußball zur Selbstbereicherung zur Last gelegt.
Loretta E. Lynch steht schon seit ihrer Zeit als New Yorker Staatsanwältin an der Spitze der Ermittlungen in den USA gegen die verdächtigten FIFA-Mitglieder. Die 55-Jährige ist mittlerweile Justizministerin der Vereinigten Staaten. Sie hat den Posten erst im vergangenen Monat übernommen, war am 27. April vereidigt worden. Lynch, im November vergangenen Jahres von US-Präsident Barack Obama vorgeschlagen, ist die erste Afroamerikanerin in diesem Amt.
Die Fédération Internationale de Football Association - kurz FIFA - wurde 1904 in Paris gegründet. Mittlerweile ist die FIFA auf 209 Mitglieder aus sechs Kontinental-Konföderationen angewachsen. Größte Einnahmequelle ist die alle vier Jahre ausgerichtete Fußball-WM mit einem Umsatz von rund fünf Milliarden Dollar. Höchstes Gremium ist der jährliche Kongress, die Vollversammlung aller Mitgliedsverbände. Der Kongress wählt alle vier Jahre den Präsidenten. Künftig bestimmt der Kongress auch den WM-Gastgeber - eine Folge der Korruptionsvorwürfe rund um die WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022. Bislang war das Exekutivkomitee dafür verantwortlich. Es ist die sogenannte Regierung der FIFA.
Auch in Südafrika und Brasilien hat die FIFA selbstredend keine Steuern bezahlt. Ebenfalls alle FIFA-Partner sind von der Zahlung der Einkommen- und Umsatzsteuer befreit. In Brasilien waren das unter anderem Sony, Adidas, Coca-Cola, der Autobauer Hyundai, die Fluggesellschaft Emirates und der Kreditkartenriese Visa. Selbstverständlich sind auch die Gewinne am Sitz der FIFA in der Schweiz steuerfrei. Immerhin handelt es sich ja um einen Verein. Trotz der Bemühungen, dies zu ändern, hält der schweizerische Bundesrat der FIFA die Eckstange und lässt den multinationalen Konzern weiterhin als gemeinnützige Organisation gelten.
FIFA macht mehr Umsatz als die Deutsche Börse
2014 war ein Rekordjahr für den „Verein“. Bei 3,3 Milliarden Euro Umsatz blieben beachtliche 1,3 Milliarden Euro Gewinn hängen. Auch hier ist der Verein Weltmeister. Welcher Verein kann da noch mithalten? Nicht mal der Verein FC Bayern München spielt hier mit in der globalen Champions League. Dieser kommt auf etwa 530 Millionen Umsatz bei gerade mal 16,5 Millionen Euro Gewinn. Der „Global Player“ FIFA macht mehr Umsatz als das Dax-Unternehmen Deutsche Börse (2,35 Milliarden Euro) und mehr Gewinn als die Linde AG (1,1 Milliarden Euro).
Auch andere Verleiher von Orden oder sonstiger elitärer Preise haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Neben dem Bundesverdienstkreuz ist der absolutistische Sonnenkönig Sepp auch noch stolzer Besitzer des Olympischen Ordens, des Bambis sowie Ritter der französischen Ehrenlegion. Wenn man dies liest, erscheint es uns mehr als verständlich, dass die Politik, sowie die Verleiher von diversen elitären Preisen, von immer mehr Menschen nicht mehr ernst genommen werden.