Enge Mitarbeiter des Kanzlers bewerben den Stil des Olaf Scholz gern vollmundig: ruhig und ohne Trommelwirbel, so wie Angela Merkel – mit Strategie allerdings. Aber bei der Lieferung von Panzern an die Ukraine zeigt sich wie beim missglückten Plan für die Impfpflicht: Die Ideen sind entweder nicht so tragfähig, wie das Kanzleramt gerne glauben macht. Oder die Taktik gar nicht so klug und entschlossen, wie es dem Selbstverständnis des SPD-Strategen passen würde.
Die Botschaft ist jedenfalls fatal. Es geht um eine spektakuläre Neuausrichtung der deutschen Politik, um unsere Sicherheit und Krieg. Da müsste ein Kanzler erklären, wie er einem Despoten begegnen will. Klar sagen, was wir tun müssen, um Sicherheit zu erhalten, und welchen Preis das haben kann. Er sollte nicht zum Vorteil Russlands das Risiko eines Atomschlags beschwören. Sondern benennen, wie Frieden jenseits der Ukraine gesichert werden soll. Er könnte die Stärke und das Selbstbewusstsein des Westens beschwören.
Der Kanzler kann doch an den Willen der allermeisten anknüpfen, hier weiter in Frieden und Freiheit zu leben. Bitte also, Herr Scholz: Selbstbewusster auftreten – und weniger schwankend, zaudernd und zögernd.
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