Omikron belastet Transportnetze Schafft endlich einen Notfallplan!

Sollten sich zu viele Lkw-Fahrer mit Corona infizieren, droht den Lieferketten der Kollaps. Was das bedeutet, ließ sich vergangenes Jahr in Großbritannien beobachten. Quelle: Imago

Der steigende Krankenstand macht Spediteuren und Transporteuren zu schaffen. Wir müssen das Risiko eines Ausfalls der Transportnetze endlich ernst nehmen – und entsprechend vorsorgen. Ein Kommentar.

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Die Corona-Inzidenz steigt. Und damit auch der Krankenstand. Omikron-Infektionen und Quarantäneregeln zwingen viele Angestellte, zu Hause zu bleiben. Besonders für die Logistik ist das eine Herausforderung. Die Lieferketten sind bereits angespannt, viele Branchen leiden seit Monaten unter Engpässen und Verzögerungen.

Und dann ist da noch der Fachkräftemangel: Es fehlt an Lagerarbeitern, an Lkw-Fahrern und erst recht an Fahrerinnen. Sollten sich nun massenhaft Fahrer infizieren, droht der Kollaps. Was das bedeutet, ließ sich vergangenes Jahr in Großbritannien beobachten. Natürlich galten dort wegen des Brexits besondere Umstände. Doch die Gefahr eines Ausfalls von Transportnetzen ist größer, als viele glauben.

Der Energieversorger EnBW plant für den Notfall bereits eine eigene Schicht mit Infizierten ohne Symptome, wie Netze-BW-Betriebsleiter Richard Huber der WirtschaftsWoche im Interview verriet. Kranke Lkw-Fahrer aber lassen sich nicht einfach abschotten, sie kommen im Lager oder auf der Autobahn-Raststätte zu häufig mit anderen in Kontakt.

Umso notwendiger sind andere Notfallpläne. Bisher gelten Spediteure und Transporteure nicht einmal als Teil der kritischen Infrastruktur. Wenn das Transportnetz unter Druck gerät, können dann Ruhezeiten und Sonntagsfahrverbot gelockert werden? Ließen sich Fahrer irgendwie verteilen? Gibt es eine Reserve an Personen mit Lkw-Führerschein, die einspringen könnten? Und welche Güter sollten vorrangig transportiert werden? Deutschland braucht Antworten auf diese Fragen – in Großbritannien war es dafür zu spät.

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