
Berlin Die Bundesdruckerei hat die Staatsanwaltschaft Berlin um Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter wegen des Verdachts der Korruption gebeten. In den kürzlich bekanntgewordenen „Panama Papers“ gebe es Hinweise auf ein mögliches rechtswidriges Verhalten, teilte das staatseigene Unternehmen am Montag mit.
Der ehemalige Verantwortliche für das Auslandsgeschäft habe möglicherweise das Unternehmen „mit hoher Energie getäuscht“. Nach Angaben der Bundesdruckerei bestreitet der Mann alle Vorwürfe.
Am Wochenende hatte das Bundesfinanzministerium einen „Spiegel“-Bericht zurückgewiesen, wonach es Warnungen eines Informanten über angebliche Schmiergeld-Zahlungen der Bundesdruckerei in Südamerika ignoriert habe. Das Magazin hatte berichtet, die „Panama-Papers“ belegten, dass der frühere Auslandschef der Bundesdruckerei als Direktor einer Briefkastenfirma eingetragen gewesen sei und für eine andere Handlungsvollmacht gehabt habe. Schon seit Jahren habe es Indizien gegeben, dass über die Firmen Schmiergelder liefen.
Ein internationales Recherche-Netzwerk hat vor über eine Woche die Unterlagen einer Anwaltskanzlei in Panama aufgedeckt, die jahrzehntelang für Politiker, Reiche und Prominente Firmen in Steueroasen eingerichtet hatte. Die „Panama Papers“ haben weltweit Wirbel ausgelöst. So war in Island Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson zurückgetreten, auch der britische Premierminister David Cameron steht unter Druck.