Pflegenotstand Linke fordert Priorität für Pflege-Berufe bei Weiterbildung

In der Pflege fehlen tausende Mitarbeiter. Trotzdem werden immer weniger Menschen zum Pfleger weitergebildet. Eine Katastrophe, findet die Linke.

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Die Linke fordert mehr Weiterbildungsmöglichkeiten zum Alten- und Krankenpfleger. Quelle: dpa

Berlin Die Linke im Bundestag fordert bei der Weiterbildung von Arbeitslosen Priorität für Jobs in der Pflege. „Der Bedarf ist riesig“, sagte Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts des herrschenden Personalmangels könne es aber nur als Katastrophe bezeichnet werden, dass gerade für diesen Bereich Weiterbildungsmöglichkeiten zurückgegangen seien.

Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit starteten im vergangenen Jahr 18.626 Teilnehmer eine geförderte Weiterbildung mit dem Ziel eines Abschlusses in einem Gesundheitsberuf. Im Jahr zuvor waren es laut der von der Linke-Fraktion angeforderten Statistik 20.088 gewesen. Im Jahr 2011 hatten noch 21.513 Teilnehmer neu begonnen, noch ein Jahr früher - 2010 - gar 32.148.

Eine Weiterbildung zur Altenpflege-Fachkraft nahmen demnach im vergangenen Jahr 6.780 Teilnehmer auf, nachdem es 2010 mehr als 9.800 gewesen waren. Angebote mit dem Ziel Krankenpflege-Fachkraft begannen im vergangenen Jahr noch 683 Teilnehmer, 2010 waren es vier Mal so viele: 2.802.

Zimmermann sagte, bei der Weiterbildung müssten Pflegeberufe nun bevorzugt behandelt werden, um den Kahlschlag der vergangenen Jahre auszugleichen. Auch wenn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sein Versprechen erfüllen wolle, mehr Pflegekräfte ins Krankenhaus zu bringen, ohne sie der Altenpflege zu entziehen, müsse er vor allem zwei Dinge tun: ausbilden und weiterbilden.

Insgesamt sind in der Alten- und Krankenpflege 35.000 Stellen für Fachkräfte und Helfer offen. Die Bundesregierung hat deswegen auch eine „Konzertierte Aktion“ für mehr Pfleger gestartet. Arbeitgeber und Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Kirchen, Krankenkassen und Betroffenenverbände sollen dabei bis Mitte nächsten Jahres Vorschläge erarbeiten, wie der Beruf attraktiver werden kann.

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