




„Wir werden einen Antrag auf Verlängerung bis zum 31. Dezember 2012 stellen“, bestätigte Schatzmeisterin Swanhild Goetze der WirtschaftsWoche. Damit gefährden die Piraten ausgerechnet vor der Bundestagswahl den Erhalt staatlicher Mittel für die Parteienfinanzierung.
Auch ein für rund 55.000 Euro angeschafftes Softwareprogramm namens Sage konnte noch nicht für Ordnung im Finanzchaos der Partei sorgen. „Wir haben immer noch Schwierigkeiten“, sagte Ex-Bundesschatzmeister René Brosig der WirtschaftsWoche. Durch die Softwareprobleme staut sich laut Brosig auch die laufende Buchhaltung: „Es gibt einen Rückstand von vier bis fünf Monaten.“ Die ohnehin angespannte Finanzlage der Partei wird dadurch verschärft. „Wegen der Umstellung der Software hatten wir keine Möglichkeit, die Mitgliedsbeiträge zu verbuchen“, sagte der bayrische Landesvorsitzende Stefan Körner der WirtschaftsWoche.
Die Piraten leiden zusätzlich unter der schlechten Zahlungsmoral ihrer Mitglieder. So überweisen in Sachsen zum Beispiel nur 36 Prozent der Piraten ihren Mitgliedsbeitrag, auch in Brandenburg oder Bayern zahlt die Mehrheit nicht. Für die Partei und ihre ehrgeizigen Ziele ist das fatal. „Mitgliedsbeiträge sind immer noch unsere wichtigste Einnahmequelle“, sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende Sebastian Nerz.
Für den Wahlkampf fordert er deshalb eine „höhere Bezahlquote“. Schon jetzt ist klar, dass die Piraten im Wahlkampf auf Werbeagenturen verzichten müssen: „Es wird wieder Twitter-Aufrufe geben, um die besten Slogans zu finden“, sagte Nerz der WirtschaftsWoche.