
"Wenn man sich die Rolle der Deutschen Bank etwa in der aktuellen Debatte über Briefkastenfirmen anschaut, wirkt es auch unter der neuen Führung schwer vorstellbar, dass der versprochene Kulturwandel rasch kommt“, sagte der WirtschaftsWoche Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen. „Auch wenn Achleitner nicht persönlich impliziert sein mag, sind dies schlechte Vorzeichen für einen Neuanfang.“
Ebenfalls zurückhaltend äußerte sich Carsten Schneider, SPD-Haushaltsexperte. „Entscheidend ist, den Worten auch Taten folgen zu lassen“, sagte er. „Die Deutsche Bank steht vor enormen und in weiten Teilen selbst verschuldeten Herausforderungen. Sie braucht ein funktionierendes nachhaltiges Geschäftsmodell, das die Risiken minimiert und der deutschen Wirtschaft den notwendigen international vernetzten Finanzpartner bietet.“
Achleitner hatte in der aktuellen Ausgabe der WirtschaftsWoche erklärt: „Wenn die Abstimmung jetzt stattfände, würde ich erneut kandidieren.“ Ob er 2017 tatsächlich antritt, ließ er allerdings offen. „Ich stelle mich der Verantwortung, aber ich klebe auch nicht an meinem Stuhl“, sagte er.
Zum gegebenen Zeitpunkt werde er entscheiden, ob er noch einmal antrete, und die Aktionäre würden entscheiden, ob sie ihn wählen wollen.

Achleitner geht zudem davon aus, dass der derzeitige Vorstandschef die Deutsche Bank langfristig führen wird. „John Cryan hat sich nicht nach seinem Job gedrängt, aber er ist ein ausgesprochen erfahrener Banker, der die meiste Zeit seiner Karriere eng mit Kunden gearbeitet hat. Ich bin mir sicher, dass er nach Abschluss der Restrukturierung die Früchte seiner Arbeit als Vorstandsvorsitzender ernten will“, sagte der Aufsichtsratschef.