Preisdruck bei Lebensmitteln Fast 8000 Landwirte fordern Hilfe an

Milchbauer und Tiermäster leiden unter dem Preisdruck am Lebensmittelmarkt. EU und Bundesregierung haben deshalb ein 60 Millionen Euro teures Hilfsprogramm beschlossen. Tausende Landwirte haben schon einen Antrag gestellt.

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Der anhaltende Preisdruck bei Lebensmitteln setzt immer mehr Landwirten zu. Quelle: dpa

Der anhaltende Preisdruck bei Lebensmitteln setzt immer mehr Landwirten zu. Rund 7800 in Not geratene Milchbauern und Tiermäster hätten im Dezember Anträge auf Beihilfen gestellt, teilte Bundesagrarminister Christian Schmidt in Berlin mit. Die meisten bisher gestellten Anträge stammten aus Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Bei zwei Dritteln handele es sich um Milcherzeuger.

Die auf europäischer Ebene beschlossenen und von den einzelnen EU-Staaten umgesetzten Hilfen sollen in Deutschland voraussichtlich etwa 60 Millionen Euro umfassen. Sie richten sich vor allem an Milch- und Fleischerzeuger, die über niedrige Preise klagen.

In der EU sollen insgesamt 500 Millionen Euro verteilt werden. Mehrere deutsche Landes-Agrarminister fordern außerdem ein Frühwarnsystem, das Bauern vor Marktturbulenzen warnt.
Die deutschen Landwirte würden durchschnittlich 7600 Euro bekommen, um Kredite von bis zu 700.000 Euro überbrücken zu können. Den Betrieben könne auf diese Weise Luft verschafft werden, sagte der CSU-Politiker. Nach Angaben des Deutschen Raiffeisenverbandes, ein Zusammenschluss von Genossenschaften in der Agrarwirtschaft, wird auch das erste Halbjahr 2016 wegen eines Überangebots für Milch- und Fleischproduzenten schwierig. Erst in der zweiten Jahreshälfte rechnet die Organisation mit steigenden Erzeugerpreisen.

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