Reaktionen auf das Handelsblatt-Interview Altmaier weckt Hoffnungen bei der Wirtschaft

Die Industrie fordert Ergebnisse: Wirtschaftsminister Peter Altmaier solle seiner Ankündigung, Firmen mit hohem Stromverbrauch zu entlasten, schnell Taten folgen lassen.

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Kurz nach Amtsübernahme legte der neue Wirtschaftsminister seine Pläne für die Amtszeit vor. Quelle: dpa

Berlin Minister, die etwas versprechen, werden beim Wort genommen. Das erfuhr am Montag auch der neue Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) als Reaktion auf sein Interview im Handelsblatt. „Wir begrüßen sehr, dass sich Bundeswirtschaftsminister Altmaier vordringlich um die Strompreise für mittelständische Betriebe kümmern will“, sagte Ingeborg Neumann, Präsidentin des Textilverbandes T+M, dem Handelsblatt. „In vielen Unternehmen sind die Strompreise in den vergangenen Jahren aus dem Ruder gelaufen“, sagte sie.

Auch Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung, betonte, dass „gerade der industrielle Mittelstand besonders unter den energiepolitischen Kosten leidet.“ Beide verlangten Taten: „Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt – ihre Finanzierung muss aus dem Bundeshaushalt erfolgen“, so Vietmeyer zum Handelsblatt.

Altmaier hatte versprochen: „Ich werde mich vordringlich darum kümmern, dass der Strompreis nicht weiter zum Problem für den industriellen Mittelstand wird. Wir müssen für die vielen Mittelständler, die viel Strom verbrauchen, aber knapp unter bestimmten Schwellenwerten liegen, Lösungen finden“, so der Wirtschaftsminister in Handelsblatt-Interview und begründete dies mit dem europäischen Wettbewerb. „In Frankreich und Holland beispielsweise sind die Strompreise nur halb so hoch wie bei uns“, so Neumann.

Unter hohen Stromkosten leiden mittelständische Firmen, etwa der Textil-, der Metall- und der Chemie-Industrie am stärksten: „Während die stromintensiven Unternehmen aus guten Gründen bei Abgaben sowie Umlagen entlastet und auch Kleinverbraucher vielfach geschont werden, fühlen sich Mittelständler häufig als die Verlierer der Energiewende“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Im Koalitionsvertrag fehle das Thema aber völlig.

Der DIHK schlägt vor, das Stromsteueraufkommen von sieben Milliarden Euro zur Senkung der EEG-Umlage zu nutzen. „Dadurch würde die Umlage um ein gutes Viertel sinken und die Mittelständler hätten wieder Luft zum Atmen“, so Dercks.

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