Regierungsbildung Koalition will Ausstieg aus dem Gas ab 2040

Ein Gaskraftwerk in Duisburg Quelle: imago images

Nach dem Aus für Kohle und Kernkraft will die Bundesregierung jetzt auch auf Gas verzichten. Ab 2040 soll der Ausstieg beginnen, spätestens jedoch 2045. Experten warnen vor einer Gefährdung der Versorgungssicherheit.

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Die Ampelkoalition will spätestens 2045 kein Gas mehr in Deutschland verbrennen und den Ausstieg sogar noch auf 2040 vorziehen, wenn das technisch machbar ist. Darauf haben sich nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ die Verhandler von SPD, Grünen und FDP verständigt. Damit würde Deutschland nach der Kernkraft und der Kohle auch auf den Energieträger Gas verzichten. Anders sei das Ziel der CO2-Freiheit nicht zu erreichen, heißt es aus Koalitionskreisen.

Ein schneller Ausstieg aus dem Gas stellt jedoch Industrie und Immobilienbesitzer vor riesige Probleme. „Gas ist eine Transformationstechnologie hin zum Wasserstoff“, sagt Peter Meyer, Leiter Außenbeziehungen des „Zukunft Gas e.V.“, eines Interessenverbundes der Gaswirtschaft. „Wir brauchen Versorgungssicherheit, aber ohne Gas haben wir sie nicht“, fürchtet Meyer. Der Großteil der Wohnungen und Häuser in Deutschland werden mit Gas beheizt und auch die Industrie kann auf Gas als Energieträger nicht verzichten. „Wir brauchen das Gas noch sehr lange“, sagt Meyer.

Die Lage ist auch deshalb kritisch, weil schon im kommenden Jahr das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz gehen wird und der Ausstieg aus der Kohle auf 2030 vorgezogen werden soll. Für die Netzstabilität sind Gaskraftwerke unverzichtbar, wenn die Sonne nicht scheint und Wind nicht weht, also kaum erneuerbare Energie ins Netz eingespeist werden. Der Umstieg auf neue Techniken, so Meyer, sei „ein Wettlauf mit der Zeit“.

Mehr zum Thema: Mit dem Konjunkturaufschwung nach dem Corona-Schock steigen auch die Gas- und Strompreise. Das bekommen die Verbraucher zu spüren. In der Grundversorgung drohen Mehrkosten von Hunderten Euro im Jahr.

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