Berlin Die CDU-Vize-Chefin Julia Klöckner rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit einer Entscheidung über eine Koalition mit der SPD. „Gründlichkeit geht da vor Schnelligkeit“, sagte Klöckner am Montag dem ARD-Morgenmagazin. „Ich gehe eher davon aus, dass wir im neuen Jahr beginnen“. Dann sollte es überall grünes Licht geben für Koalitionsverhandlungen der Union mit der SPD. Ähnlich hatte sich auch schon der niedersächsische SPD-Regierungschef Stephan Weil geäußert.
Eine Koalition sei möglich, wenn man mutig sei, warb Klöckner. „Regierungsbeteiligung ist weder etwas Banales, noch etwas Schlimmes.“ Sie warnte aber die Beteiligten davor, schon im Vorfeld mit Forderungen hohe Hürden aufzubauen. „Deshalb wäre es, glaube ich, nicht gut, wenn wir uns öffentlich rote Linien vor die Füße kippen.“ Jetzt gehe es erst einmal darum, die große Polarisierung zu überwinden.
Klöckner warnte aber vor Forderungen aus der SPD, die ein Ende der privaten Krankenversicherung bedeuten würde. Das würde alle Versicherten am Ende teurer zu stehen kommen.
Die CDU-Spitze hatte bei einer Präsidiumssitzung am Sonntag entschieden, dass sie eine erneute Koalition mit der SPD anstrebt und eine Minderheitsregierung ablehnt.