




Wenn es nach den Deutschen geht, muss dringend etwas am Rentensystem der Bundesrepublik geändert werden: 91 Prozent der Bürger halten die bisherigen Reformen für nicht ausreichend, um die gesetzliche und private Rente auf eine sichere Grundlage zu stellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zum Thema "Rente, Reformen und Zukunftsängste 2014" des Meinungsforschungsinstitut Forsa, die im Auftrag der Gothaer Versicherung durchgeführt wurde. Die Meinungsforscher haben im September 2014 bundesweit 1513 Bürger zwischen 20 und 70 Jahren befragt. Bisherige Vorhaben gehen an den Wünschen der Bürger vorbei.
Die sieben größten Ängste der Deutschen
41 Prozent fürchten sich vor einer schlechten Wirtschaftslage.
Quelle: R+V-Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“
43 Prozent sorgen sich vor Spannungen durch Ausländer.
Skeptisch bewerten die Deutschen die handelnden Politiker: 44 Prozent haben Angst, dass diese überfordert sind.
47 Prozent fürchten sich vor schweren Erkrankungen.
Rund 2,5 Millionen Pflegebedürftige gibt es in Deutschland – Tendenz steigend. Dementsprechend hoch ist auch die Besorgnis der Deutschen, im Alter anderen als Pflegefall zur Last zu fallen. Mit 51 Prozent liegt dieses Thema gemeinsam mit der Furcht vor Naturkatastrophen auf Platz 2.
Überschwemmungen durch Starkregen, Hagel, Stürme: Mit 51 Prozent liegt die Furcht vor zunehmenden Naturkatastrophen auf Platz 2 der Ängste-Skala – gleichauf mit der Angst vor Pflegebedürftigkeit.
Die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten steht mit 58 Prozent an der Spitze.
Vom Grundsatz her halte 61 Prozent der Deutschen den Generationenvertrag zwischen der älteren und jüngeren Generation für gerecht, allerdings müsse einiges verändert werden, damit das Rentensystem gegen die Herausforderungen, die die Zukunft bringt, bestehen könne. "Die Studie zeigt deutlich, dass den Bürgern immer stärker bewusst wird, dass das deutsche Rentensystem in seiner heutigen Form an seine Grenzen stößt", sagt Karsten Eichmann, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungen, mit Blick auf die Studienergebnisse. Die Politik gehe an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei.
Insbesondere die jüngeren und gut gebildeten Befragten sehen zum Beispiel die Pläne zur Rente mit 63 kritisch: 48 Prozent der 20- bis 30-Jährigen glauben, dass das Vorhaben das Rentensystem und die öffentlichen Kassen mittelfristig überfordern werde. Nur 43 Prozent der Jungen halten die Rente mit 63 finanziell für vertretbar. Von den Befragten mit Abitur oder Studium sehen 49 Prozent eine mittelfristige Überforderung der Sozialkassen.
8 Prozent der Bürger können sich vorstellen, länger als bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten. Auch hier ist es wieder die junge Generation, die sich euphorisch zeigt. 73 Prozent der 20- bis 30-Jährigen gibt an, es sich vorstellen zu können, über die gesetzliche Rentenaltersgrenze hinaus arbeiten zu gehen.
10930052