Rente mit 70 IG Metall kritisiert CDU-Vorstoß als absurd

Wie sicher sind die Renten? Lange vor der nächsten Bundestagswahl positionieren sich die Parteien. Klar ist: Angesichts einer steigenden Lebenserwartung sehen alle Handlungsbedarf.

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Die 10 schlimmsten Fehler bei der Vorsorge
Schlecht informiertDie Deutschen kaufen Autos, Computer, Küchengeräte und gehen auf Reisen. Vor dem Kauf werden oft zahlreiche Testberichte gelesen. Geht es allerdings um Versicherungen und die eigene Vorsorge, sieht dies anders aus. Dabei sind ausreichende Informationen wichtig, um teure Fehlabschlüsse zu vermeiden. Quelle: Institut GenerationenBeratung IGB Quelle: Fotolia
Lückenhafte VorsorgeOft werden einzelne, wichtige Teile der Altersvorsorge vergessen. Dazu gehören: 1) individuelle Vorsorgevollmacht 2) Patientenverfügung 3) Klärung der Finanzen im Pflegefall 4) Testament Quelle: Fotolia
Die falschen Berater„Freunde, Familie und Bekannte in alle Vorsorgefragen einzubeziehen, ist wichtig und stärkt die Bindung zueinander. Doch sich allein auf ihren Rat zu verlassen, wäre fatal“, sagt Margit Winkler vom Institut GenerationenBeratung. Denn nur ausgebildete Finanzberater könnten auch in Haftung genommen werden. Sie sind verpflichtet, alle besprochenen Versicherungen und Vorsorgeprodukte zu dokumentieren. Quelle: Fotolia
Vorsorge ist nicht gleich VorsorgeJeder sollte seine Altersvorsorge an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, pauschale Tipps von Beratern oder Freunden taugen in der Regel wenig. Je nach Familiensituation können andere Versicherung und Vorsorgeleistungen wichtig sein. „Vor allem in Patchwork-Situationen oder bei angeheirateten Ehepartnern gelten andere Spielregeln in der Vorsorge", sagt Winkler. Quelle: Fotolia
Schwarze Schafe Deshalb ist bei der Auswahl des Beraters Vorsicht geboten, in der Branche sind schwarze Schafe unterwegs. Geht ein Berater nicht auf die persönliche Situation ein oder preist ein bestimmtes Produkt besonders an, sollten die Kunden hellhörig werden.
Informiert ins GesprächWer Fehlern im Zuge von Falschberatung entgehen will, der muss sich vorher selber informieren. Je besser der Kunde im Beratungsgespräch selber informiert ist, desto eher kann er schlechte Berater enttarnen. Quelle: Fotolia
Vorsorge-FlickenteppichBeraterin Winkler warnt davor, zu viele Verträge bei vielen verschiedenen Beratern abzuschließen. Am Ende drohten Versicherte, den Überblick zu verlieren, besser sei eine ganzheitliche Lösung, die auf die individuelle Situation abgestimmt ist. Quelle: Fotolia

Die IG Metall hat einer weiteren Verlängerung der Lebensarbeitszeit eine Absage erteilt. „Sollte eine Partei so töricht sein, mit der Rente erst ab 70 in den Wahlkampf zu ziehen, wird sie die Gewerkschaften, allen voran die IG Metall, zum entschiedenen Gegner haben“, sagte IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe). Die Forderung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach einem späteren Rentenbeginn nannte Urban „absurd“. Niemand, der den Leistungsdruck im heutigen „Turbo-Kapitalismus“ kenne, könne davon ausgehen, dass die Menschen flächendeckend bis 67, 70 oder länger arbeiten könnten. „Am Ende läuft das doch wieder auf Rentenkürzungen hinaus“, so Urban.

Altersvorsorge: So viel Rente darf der Standardrentner erwarten

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vor einigen Tagen eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung gefordert und damit eine neue Debatte über die Altersversorgung losgetreten. Die SPD lehnt die Pläne ab und will die Rente im Bundestagswahlkampf 2017 zu einem wichtigen Thema machen.

Das plant auch die IG Metall, Deutschlands größte Industriegewerkschaft. In einer Kampagne will sie Urban zufolge eine Abschaffung der Riester-Rente fordern. „Die Riester-Rente hat sich als Sackgasse der deutschen Sozialpolitik herausgestellt“, sagte er. Eine Begründung für eine weitere milliardenschwere Subventionierung aus öffentlichen Geldern gebe es nicht mehr.

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