Renten-Debatte CDU-Arbeitnehmer stellen sich gegen Merkel

In der CDU regt sich Unmut über Bundeskanzlerin Angela Merkel. Grund ist offenbar die harsche Kritik der Kanzlerin am Deutschen Gewerkschaftsbund wegen einer geplanten Rentenkampagne.

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Die deutsche Bundeskanzlerin auf dem Tag der Deutschen Industrie 2016: Sie soll auf einem Treffen des CDU-Präsidiums mit dem DGB-Bundesvorstand scharfe Kritik an der Rentenkampagne der Gewerkschaften geübt haben. Quelle: Reuters

Der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, hat die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an einer Rentenkampagne des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) scharf zurückgewiesen. „Wenn wir die Arbeitnehmer zurückgewinnen wollen, die scharenweise Rechtspopulisten gewählt haben, müssen wir die Angst vor Altersarmut ernst nehmen“, sagte Bäumler dem Handelsblatt. „Die Verluste der CDU bei Wahlen haben mehr mit der sozialen Ungleichheit in Deutschland, als mit der Flüchtlingspolitik zu tun“, betonte der CDA-Vize.
Bäumler forderte als Konsequenz, das Rentenniveau schrittweise wieder auf 50 Prozent anzuheben und die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente abzuschaffen. „Es ist unerträglich, wenn Menschen, die gesundheitsbedingt nicht mehr arbeiten können, in die soziale Grundsicherung fallen“, kritisierte der CDU-Politiker.

Der „Spiegel“ hatte berichtet, Merkel habe den DGB davor gewarnt, ungewollt die AfD zu unterstützen: Auf einem Treffen des CDU-Präsidiums mit dem DGB-Bundesvorstand soll Merkel demnach scharfe Kritik an der Rentenkampagne der Gewerkschaften geübt haben. Diese beförderten ohne Not die Angst vor Altersarmut. Nach Angaben von Teilnehmern fragte sie, ob die Gewerkschaften der AfD „in die Hände spielen“ wollten, schreibt das Nachrichtenmagazin.

Der DGB will mit einer Kampagne einen Kurswechsel in der Sozialpolitik er reichen, dazu gehören Slogans wie „Rente muss auch morgen reichen!“. Die Gewerkschaften fordern, dass das Rentenniveau mindestens auf dem heutigen Stand bleiben müsse.

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