Rentenpolitik Forscher halten Scholz-Rentenvorschlag für kaum finanzierbar

Finanzminister Olaf Scholz erntet für seinen Rentenvorschlag Kritik. Forscher halten die Pläne für nicht finanzierbar.

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Mehrere Wissenschaftler kritisieren die Pläne des Bundesfinanzministers zur Stabilisierung der Rente. Quelle: dpa

Berlin Mehrere Wissenschaftler haben den Vorstoß von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in der Rentenpolitik kritisiert. Die Standardrente bis 2040 bei 48 Prozent zu stabilisieren, sei „unfinanzierbar und unfair gegenüber den Jüngeren“, sagte Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg der „Süddeutschen Zeitung“.

Der Wissenschaftler bezifferte die Kosten langfristig auf drei Billionen Euro. Der Beitrag zur Rentenkasse müsste von 18,6 bis 2040 auf 29 Prozent des Bruttoverdiensts steigen. „Die jüngeren Arbeitnehmer würden noch mehr geschröpft. Die Akzeptanz des Rentensystems wird schwinden.“

Eine Stabilisierung bei 48 Prozent würde bereits 2030 über 40 Milliarden Euro und 2040 dann 100 Milliarden pro Jahr kosten, ergänzte Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut für Sozialpolitik in München gegenüber der Zeitung. Um das zu finanzieren, müsse die Mehrwertsteuer von heute 19 auf fast 26 Prozent steigen.

Die große Koalition hat festgelegt, dass der Beitragssatz bis 2025 nicht über 20 Prozent und das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent eines Durchschnittslohns sinken soll. Für die Zeit danach soll eine im Juni konstituierte Rentenkommission bis März 2020 Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Rentenversicherung vorlegen.

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