
Die deutschen Rentenversicherer haben 2012 insgesamt 5,8 Milliarden Euro an deutsche Rentner im Ausland gezahlt. Das meiste Geld ging an Rentenempfänger in Italien mit 894 Millionen Euro, gefolgt von Spanien (702 Millionen) und Griechenland (441 Millionen). Das teilte Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk der FDP-Bundestagsabgeordneten Birgit Reinemund auf Anfrage mit. Den Steueranspruch aus den ins Ausland gezahlten Renten schätzt das Bundesfinanzministerium „grob auf eine viertel Milliarde Euro“. Für Reinemund scheint dies aber „zu niedrig gegriffen“.
Zahlungen deutscher Rentenversicherungsträger an Berechtigte mit Wohnsitz im Ausland in Millionen Euro | |
Italien | 894 |
Spanien | 702 |
Griechenland | 441 |
Österreich | 409 |
USA | 356 |
Türkei | 340 |
Kroatien | 339 |
Israel | 299 |
Frankreich | 261 |
Niederlande | 191 |
Kanada | 170 |
Schweiz | 163 |
Serbien | 134 |
Bosnien-Herz. | 128 |
Portugal | 108 |
Australien | 83 |
Quelle: BMF |
Wie viel der Fiskus davon tatsächlich bekam, konnte Koschyk indes nicht sagen. Die Bundesregierung sei aber dabei, in bilateralen Abkommen mit anderen Staaten „für Renten, die auf deutschem Sozialversicherungsrecht oder Beiträgen beruhen, die in Deutschland steuerlich gefördert wurden, ein deutsches Besteuerungsrecht zu vereinbaren“. Reinmund weist derweil auf die Schwierigkeiten hin, Steuern von Rentnern im Allgemeinen und von solchen im Ausland im Besonderen einzutreiben. Oft gebe es bei den Betroffenen neben der schlichten Unkenntnis eine Überforderung im Umgang mit deutschen Formularen und Behördenwegen. Die Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag fordert anstelle einer vorschnellen Kriminalisierung lieber eine Aufklärungskampagne zur Steuerpflicht von Rentner.