Rheinland-Pfalz Dauer-Ministerpräsident Kurt Beck ignoriert Affären und Konkurrenten

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Die politische Kreditwürdigkeit von Kurt Beck, dessen Abstecher nach Berlin als SPD-Vorsitzender ein schnelles und unrühmliches Ende fand, ist beim rheinland-pfälzischen Wahlvolk trotz aller Skandale hoch. In Umfragen liegt Beck klar vor seiner Herausforderin Klöckner. Deren Partei macht dem Dinosaurier das Überleben denkbar einfach. Der lange Zeit als chaotisch geltende CDU-Landesverband wurde nach dem Neustart mit Klöckner von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt. Es kam heraus, dass ein früherer Fraktionsgeschäftsführer für den Wahlkampf der Partei 2006 illegal Fraktionsgelder verwendet hatte. Außerdem bezahlte er mit der Fraktionskreditkarte in Mainzer und Berliner Bordellen.

Bild vom Landesvater hat sich festgesetzt

Die Vorfälle sind älter, der Schaden ist weitaus geringer als bei den SPD-Affären. Doch aus Sicht der Wähler entscheidend könnte das Motiv sein, das sie dahinter vermuten: Vorteilsnahme, Intrige. Bei Beck hingegen gilt: „Jeden Fehler hat er in der Überzeugung gemacht, damit das Beste für sein Land zu tun.“ So formuliert es ein lang gedienter SPD-Mann aus Becks pfälzischer Heimat. Trotz Abnutzungserscheinungen hat sich in zwei Jahrzehnten Beck das Bild vom Landesvater festgesetzt, der das Beste für jeden einzelnen Bürger des Landes will. Ob er dabei auch immer das Beste tut, scheint für seine Wähler gar nicht von Bedeutung zu sein.

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